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Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD)

Mehrjährige Haftstrafen für LGBTIQ+ und Unterstützer*innen in Ghana

LSVD und Bündnis queere Nothilfe Uganda bekunden Solidarität (D+ENG)

Pressemitteilung vom 04.03.2024

(English version below)

Das Parlament im westafrikanischen Ghana hat am 28.02.2024 ein Anti-LGBTIQ-Gesetz verabschiedet. Dieses sieht schwere Strafen gegen queere Menschen und ihre Unterstützer*innen vor. Demnach drohen allen, die sich als lesbisch, schwul, bisexuell, trans* oder inter* identifizieren oder queere Aktivitäten unterstützen, mehrere Jahre Gefängnis.

Das Gesetz liegt nun zur Unterschrift bei Präsident Nana Akufo-Addo. Nur er kann es durch die Verweigerung seiner Unterschrift noch aufhalten.

Der LSVD und das Bündnis queere Nothilfe Uganda, ein Zusammenschluss von 40 queeren und HIV- Organisationen aus Deutschland, Uganda und Ghana stehen in unerschütterlicher Unterstützung und Solidarität mit der queeren Community und ihren Verbündeten in Ghana zusammen. Wir wenden uns vehement gegen jede Gesetzgebung, die die Rechte und Freiheiten von queeren Personen einschränken will.

Das vorgeschlagene Anti-LGBTIQ-Gesetz stellt eine ernste Bedrohung für die grundlegenden Menschenrechte von LGBTIQ+ Menschen in Ghana dar. Sollte es in Kraft treten, wird es zu verstärkter Diskriminierung, Gewalt und Verfolgung von Personen allein aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität führen. Ein solches Gesetz verstößt nicht nur gegen internationale Menschenrechtsstandards, sondern untergräbt auch die Grundsätze der Gleichheit und Würde aller Menschen.

Abul-wadud Mohammed, stellvertretender Direktor von LGBT+ Rights Ghana: "Wir fordern Präsident Nana Addo Dankwa Akufo Addo auf, dieses diskriminierende Gesetz abzulehnen und sich auf die Seite von Gerechtigkeit, Gleichheit und Menschenrechten zu stellen. Die ghanaische Regierung muss ihre völkerrechtlichen Verpflichtungen einhalten und die Rechte aller Bürger*innen schützen, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität."

Philipp Braun, Bundesvorstand LSVD: "Wir fordern die deutsche und internationale Gemeinschaft auf, diese repressive und drakonische Gesetzgebung zu verurteilen und die LGBTQ+ Community in Ghana zu unterstützen. Wir fordern seit Jahren, dass Ghana von der Listung als „sicherer Herkunftsstaat“ durch die deutsche Bundesregierung gestrichen wird, denn das bedeutet, dass LGBTIQ+-Geflüchtete seltener einen Schutzstatus erreichen. Dieses Parlamentsvotum muss die Bundesregierung als Anlass nehmen, endlich Ghana nicht mehr als „sicher“ zu listen. Solidarität kennt keine Grenzen, und gemeinsam können wir ein starkes Zeichen gegen Diskriminierung und Intoleranz setzen.“

Stephan Jäkel, Sprecher Queere Nothilfe Uganda: "Die LGBTIQ+-Community in Ghana hat angesichts der Widrigkeiten bemerkenswerte Widerstandskraft und Mut bewiesen. Wir stehen an ihrer Seite in ihrem Kampf für Gleichheit, Würde und Freiheit. Gemeinsam werden wir uns weiterhin für eine Welt einsetzen, in der alle authentisch und ohne Angst vor Verfolgung leben können."

Weiterlesen:

www.lgbtqrightsgh.org  

https://www.lsvd.de/

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Stephan Jäkel +491797974307  presse@queere-nothilfe.de

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English press release

Multi-year prison sentences for LGBTIQ+ and supporters in Ghana
LSVD and Queer Emergency Alliance Uganda show solidarity

The parliament in the West African country of Ghana passed an anti-LGBTIQ law on February 28, 2024. This provides for severe penalties against queer people and their supporters. Anyone who identifies as lesbian, gay, bisexual, trans* or inter* or supports queer activities could face several years in prison.

The law is now awaiting the signature of President Nana Akufo-Addo. Only he can still stop it by refusing to sign it.

The LSVD and the Queer Emergency Alliance Uganda, a coalition of 40 queer and HIV organizations from Germany, Uganda and Ghana, stand together in unwavering support and solidarity with the queer community and their allies in Ghana. We vehemently oppose any legislation that seeks to restrict the rights and freedoms of queer people.

The proposed anti-LGBTIQ+ law poses a serious threat to the fundamental human rights of LGBTIQ+ people in Ghana. If enacted, it will lead to increased discrimination, violence and persecution of people solely on the basis of their sexual orientation or gender identity. Such a law not only violates international human rights standards, but also undermines the principles of equality and dignity of all people.

Abul-wadud Mohammed, Deputy Director of LGBT+Rights Ghana: "We call on President Nana Addo Dankwa Akufo Addo to reject this discriminatory bill and stand on the side of justice, equality and human rights. The Ghanaian government must uphold its obligations under international law and protect the rights of all citizens, regardless of their sexual orientation or gender identity."

Philipp Braun, Executive Board LSVD: "We call on the German and international community to condemn this repressive and draconian legislation and to support the LGBTIQ+ community in Ghana. We have been calling for years for Ghana to be removed from the German government's list of "safe countries of origin", as this means that LGBTIQ+ refugees are less likely to be granted protection status. The German government must take this parliamentary vote as an opportunity to finally stop listing Ghana as "safe". Solidarity knows no borders, and together we can send a strong signal against discrimination and intolerance.”

Stephan Jäkel, spokesperson for Queer Emergency Uganda: "The LGBTQ+ community in Ghana has shown remarkable resilience and courage in the face of adversity. We stand with them in their fight for equality, dignity and freedom. Together, we will continue to work for a world where everyone can live authentically and without fear of persecution."

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Stephan Jäkel +491797974307  presse@queere-nothilfe.de

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