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Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD)

Tag der lesbischen Sichtbarkeit

LSVD fordert die zeitnahe Abstammungsrechtsreform

Pressemitteilung vom 25.04.2024

Berlin, 25.04.2024. Morgen findet der Tag der lesbischen Sichtbarkeit statt. Dieser wurde zum ersten Mal im Jahr 2008 von einer spanischen LSBTIQ*-Organisation mit dem Ziel ausgerufen auf die Vielfalt, Geschichte und Kultur lesbischer Frauen aufmerksam zu machen. Zu diesem Anlass erklärt Henny Engels aus dem Bundesvorstand des Lesben- und Schwulenverbands (LSVD):

Wir wollen den heutigen Tag der lesbischen Sichtbarkeit gerade vor dem Hintergrund des verrohenden gesellschaftlichen Klimas und der steigenden Angriffe auf uns und unsere Community dazu nutzen, weiter für unsere Rechte zu kämpfen und unsere Forderungen sichtbar zu machen! Wir fordern die Bundesregierung deshalb erneut auf, ihr Versprechen auf die Reform des Abstammungsrechts zeitnah einzulösen!

Die Diskriminierung von lesbischen Paaren, die ein Kind gemeinsam als rechtliche Eltern aufziehen wollen, muss beendet und die Notwendigkeit der Stiefkindadoption abgeschafft werden. Dies betrifft ebenso Partnerschaften mit bisexuellen, queeren und trans Personen, an deren Seite wir für unsere gemeinsamen Rechte einstehen. Das Bundesjustizministerium hat im Januar zwar erste Eckpunkte zur Reform des Abstammungsrechts vorgestellt, allerdings bleiben diese an vielen Stellen noch zu vage. In Anbetracht der im kommenden Jahr endenden Legislaturperiode ist es essenziell, dass so bald wie möglich ein konkreter Referent*innenentwurf vorgelegt wird.

Die Bundesregierung muss jetzt durch die Abschaffung dieser Diskriminierung klar Stellung beziehen: Denn seit Jahren wird der gesellschaftliche Diskurs zunehmend von populistischen und rechten Positionen unterwandert, welche auch das soziale Klima in Deutschland immer weiter vergiften. Lesben werden zur Zielscheibe der daraus folgenden queerfeindliche Hasskampagnen auf Social Media und der seit 2014 stetig steigenden Zahl an Hasskriminalität gegenüber queeren Menschen. So stellte das Kompetenznetzwerk gegen Hass in der repräsentativen Studie „Lauter Hass – leiser Rückzug“ im Februar 2024 fest, dass sowohl Frauen als auch queere Menschen besonders von Hass im Netz betroffen sind. Lesben gehören beiden gesellschaftlich marginalisierten Gruppen an und werden somit mehrfachdiskriminiert. Vor diesem Hintergrund ist es wichtiger denn je, dass wir uns nicht einschüchtern lassen und uns nicht nur am heutigen Tag zusammenschließen, um unsere geteilten Erfahrungen und gemeinsamen Forderungen sichtbar zu machen.

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LSVD-Bundesverband

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