Heft 3 (September 2005)

landesverbän- 22 03/05 Baden-Württemberg CSD unter dem Motto „Familie heute“ Stuttgart. „Familie heute“ – unter diesem Motto fand in Stuttgart vom 22. bis zum 30. Juli die diesjährige CSD-Woche statt. Ein Thema, bei dem sich der LSVD Baden-Württemberg mit seinen mittlerweile vier ILSE-Gruppen (Initiative lesbisch-schwuler Eltern) auf jeden Fall einbringen wollte. Auftakt waren dabei der Vortrag „Eltern werden ist nicht schwer – Wege schwul-lesbischer Familienplanung“ von Dr. Elke Jansen („Regenbogenprojekt“ Köln) und eine Kinderbuchlesung von Sonja Springer am 23. Juli in der Evangelischen Gesellschaft in Stuttgart. Ca. 30 Interessentinnen und Interessenten infor- mierten sich dabei über Pflegschaft, Adoption und Insemination. Aus dem Vortrag und der regen Diskussion heraus entstand das Interesse, auch in Stuttgart eine ILSE-Gruppe zu gründen. Der LSVD hofft, hier im September ein erstes Gruppentreffen anbieten zu können. Weitere Informationen hierzu bitte der Homepage des Landesverbandes Baden- Württemberg entnehmen. Ein weiterer Weg der lesbisch-schwu- len Familienplanung ist die Aufnahme von Pflegekindern. Lange Zeit schien dies in Baden- Württemberg unmöglich, aber auch hierzulande findet ein Umdenken bei den zuständigen Stellen statt. Bekannt sind bislang zwar nur wenige lesbi- sche oder schwule Pflegefamilien. Diese Familien benötigen aber untereinander einen Austausch zu ihrer Familiensituation. Einen Teil kann dabei das Netzwerk für Pflegeeltern abdecken und einen Teil die ILSE-Gruppen. Aber eben immer nur einen Teil. Der LSVD möchte behilflich sein bei der Vernetzung von lesbischen und schwulen Pflegefamilien. Wer hieran Interesse hat, melde sich bitte beim Landesverband. Am 30. Juli nahm der LSVD-Landesverband an der CSD-Parade mit einer Fußgruppe und einem PKW teil. Die tatkräftige Unterstützung aus der ILSE und insbesondere der Kinder waren beson- ders bemerkenswert. Nicht ohne sichtlichen Stolz trugen sie ein Transparent und verteilten unsere „Merkel-Postkarte“. Schön war es dabei, vom Straßenrand Zuspruch zu erhalten und nicht wie vor vier Jahren Angriffe auch auf die Kinder erle- ben zu müssen. Harald Immer vom Landesvorstand konnte als erster Vertreter des LSVD Baden-Württemberg auf der Abschlusskundgebung sprechen. Traditionell folgt der CSD-Parade am Sonntag die Hocketse der AIDS-Hilfe Stuttgart. Hier konnten wir mit einem Infostand viele Besucher auf unsere Forderungen aufmerksam machen und für den LSVD werben. Weitere Infos: www.ba-wue.lsvd.de Kontakt: ba-wue@lsvd.de oder 07946/947 927 LSVD-Vorstand Baden-Württemberg Bayern LSVD Bayern gibt Gas München. Seit seiner Wahl Anfang des Jahres hat der neue Landesvorstand etliche Aktivitäten entfaltet: Einerseits stand die Vernetzung mit den verschieden schwul-lesbischen Gruppen im Vordergrund, um so den Charakter des LSVD als Dachverband zu betonen. Zahlreiche Kontakte wurden z.B. auf dem Empfang der Rosa Liste im Münchner Rathaus und beim schwul-lesbischen Empfang der Grünen im Bayerischen Landtag geknüpft. Außerdem ist der LSVD Bayern nun bei einem vierteljährlich tagenden Stammtisch der größeren schwul-lesbischen Gruppen in München vertreten. Ein Ergebnis der aktiven Arbeit in München ist die Beteiligung des LSVD Bayern an einer Plakataktion der Community an Münchner Schulen, die vom Schulreferat der Stadt München durchgeführt wird. Hier wird Schülern die Website www.wirsindfürdichda.org genannt, auf der sie altersgerechte Informationen und Links zu homo- sexuellen Themen finden können. In derselben Aktion wird ein Elternbrief verteilt, der Eltern von schwulen und lesbischen Kindern Stellen in München nennt, die Information, Unterstützung und Hilfestellung liefern können. Besonders erfreulich – für uns im konservativen Bayern – ist, dass die Aktion nicht nur an den städtischen Schulen des SPD-regierten München, sondern auch an den vom Freistaat getragenen staatlichen Schulen stattfinden soll. Auch die CSD-Saison 2005 war ein voller Erfolg: Den Start bildeten Augsburg und Regensburg am 18. Juni, wo der Landesverband mit einem Redebeitrag und in Regensburg zusätzlich mit einem Infostand vertreten war. Beim Münchner Jubiläums-CSD („25 Jahre CSD München“) prä- sentierte sich der LSVD in schicken neuen LSVD- Poloshirts auf einem eigenen bunt dekorierten Paradewagen und erhielt viel Resonanz für die verteilten neuen Ratzinger-Postkarten. Wir hoffen, dass sich das auch in den Mitgliederzahlen nie- derschlagen wird. Nach der Parade betrieben die Münchner Landesvorstände Networking an den Infoständen der Kollegen aus der Community. In Nürnberg war der LSVD durch eine Kooperation mit ILSE Nordbayern präsent. Und beim letzten CSD der Saison in Würzburg am 20. August moderierte Landesvorstand Hellmuth Pusch die offizielle Podiumsdiskussion, wobei ein wichtiges Thema die Bundestagswahl und die Wahlprüfsteine des LSVD waren. Zusätzlich war der LSVD mit einem Infostand vor Ort. Besonders erfreut ist man LSVD Bayern, dass in der Mainfrankenmetropole eine LSVD-Ortsgruppe gegründet werden soll. Weitere Infos unter: www.bayern.lsvd.de Max Wagner Nordrhein-Westfalen CSD-Marathon an Rhein und Ruhr In Nordrhein-Westfalen als bevölkerungsreichs- tem Bundesland gab es dieses Jahr einen regel- rechten CSD-Marathon. Der Landesverband NRW war von Mai bis September aktiv, um den LSVD und seine Forderungen zu vertreten. Begonnen hatte die CSD-Saison Mitte Mai in Düsseldorf, wo der LSVD als Fußgruppe an der Parade teilnah- men und einen Infostand hatte. Eine Woche vor der Landtagswahl war dies ein sehr politischer CSD. Auch wenn wir auf die durch uns forcierte Umsetzung des Lebenspartnerschaftsgesetzes in Landesrecht stolz sein konnten, so standen doch die bevorstehende Landtagswahl und die Ant- worten der Parteien auf unsere Wahlprüfsteine im Vordergrund. Da der Düsseldorfer OB Erwin im Vorfeld versucht hatte, den CSD zu torpedieren, war die Kritik daran ein weiterer wichtiger Punkt. Beim CSD Ostwestfalen-Lippe in Bielefeld wurde mit Infomaterialen für den LSVD und unse- ren Anliegen Werbung gemacht. Im Freizeitpark Phantasialand in Brühl war im Juni FantasyPride. Hier waren der Ortsverband Köln und der Landesverband NRW gemeinsam präsent. Der weitaus größte und auch überregional wahrgenommene CSD in Nordrhein-Westfalen findet natürlich in Köln statt. Hier haben wir den LSVD gemeinsam mit dem Bundesverband auf der Parade und am Straßenfest repräsentiert. Es gab im Rahmen des CSDs auch mehrere LSVD- Veranstaltungen, so eine Podiumsdiskussion zum Thema Regenbogenfamilien und eine internationale Podiumsdiskussion zum Thema Menschenrechte für Lesben und Schwule, bei der Vertreter von schwul-lesbischenOrganisationen ausMoldawien, dem Libanon und Jamaika mit Repräsentanten der deutschen Menschenrechtspolitik diskutierten. Bei der Parade waren wir mit Großplakat, einem Cabrio, einer multiethnischen Gruppe mit Teilnehmern aus Griechenland, Polen etc., Jugendlichen von LSVD-fresh sowie dem LSVD- Lesben-Truck, auf dem unsere Frauen mit viel Power erfolgreich sich und Ihre Forderungen zeigten, präsent. Bei der Abschlusskundgebung auf dem Heumarkt bekam LSVD-Bundessprecher Philipp Braun für die Forderung: „Gleiche Rechte für gleiche Pflichten. Nur das ist fair!“ und auch für das internationale Engagement des LSVD gegen Diskriminierung viel Unterstützung. Auch beim Duisburger CSD war der LSVD NRW mit einem Infostand vertreten. Hier galt das beson- dere Interesse der Besucher unserem Protest gegen die Entscheidung der neuen schwarz-gel- ben Landesregierung, ein Lehrer-Handbuch über Homosexualität zu verbieten (vgl. Seite 4). Wer Interesse hat, beim LSVD NRW mitzuarbei- ten, melde sich per Mail: nrw@lsvd.de Arnulf Sensenbrenner

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