respekt_heft_20_2014
4 respekt | pressespiegel! 08. Januar 2014: Ex-Nationalspieler Hitzlsperger bekennt sich zu seiner Homosexualität „Das ist ein sehr ermutigendes Zeichen, insbe- sondere für junge schwule Fußballer, dass sie sich zu ihrer Identität bekennen können und kein Versteckspiel führen müssen“, sagte stellver- tretend Jörg Steinert , der Geschäftsführer vom LSVD Berlin-Brandenburg. Auch LSVD-Sprecher Axel Hochrein äußerte sich in der Mitteilung: „Offene Worte, Flanke und Treffer: Für uns das Tor des Monats! Das öffentliche Bekenntnis Hitzlspergers zu seiner Homosexualität rüttelt an einem der größten Tabus im Profifußball. Es ist ein sehr wichtiger Schritt, um die Diskussion zu beleben, und wird für die nächste Generation von Fußballern von großer Bedeutung sein.“ 03. Januar 2014: Prominente fordern deutsche Olympiadelegation zum Protest auf Der Lesben- und Schwulenverband hat vor den Olympischen Winterspielen in Sotschi zu einer Solidaritätsaktion für Lesben und Schwule in Russland aufgerufen. Wie der Verband ZEIT ONLINE mitteilte, unterstützen Prominente aus Kunst, Medien und Sport den vom LSVD initiier- ten „Sotschi-Freiheitsappell“. (…) Den Angaben zufolge richtet sich der Aufruf an alle Athletinnen und Athleten, Berichterstatter, Betreuende und offi- zielle Vertreterinnen und Vertreter Deutschlands bei den Olympischen Spielen. Diese sollten jede Möglichkeit der Öffentlichkeit in Sotschi nutzen, um ein Zeichen für die Menschenrechte zu setzen. 11. November 2013: Fußball gegen Homophobie Die Kampagne „Zeig Homophobie die Rote Kar te!“ des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg (LSVD) und des Berliner Fußballverbandes (BFV) wird zum heutigen Beginn von zwölf Berliner Fußballvereinen unterstützt. Neben kleineren Klubs beteiligen sich auch der 1. FC Union Berlin sowie Tennis Borussia an der Kampagne, die heute mit einer Veranstaltung im Haus des Fußballs des BFV startet. LSVD- Projektleiter Christian Rudolph erklär te dazu: „Wir freuen uns vor allem, dass die Vereine ihr Engagement bereits beim gemeinsamen Fachtag mit dem BFV am 22. November fortsetzen wollen und die Veranstaltungen mitgestalten.“ 18. Dezember 2013: US-Präsident ärgert Putin. Obama schickt Lesben-Idol nach Sotschi LSVD-Sprecherin Renate Rampf sagte zu BILD: „Lesben und Schwule für die Delegation zu benen- nen, ist genial: Damit wird klar Position gegen die homosexuellenfeindlichen Gesetze in Russland bezogen, ohne die Olympische Charta zu verlet- zen. (…) Der Sport gewinnt, wenn Lesben und Schwule akzeptiert und nicht ausgegrenzt werden. De Maizière sollte sich ein Beispiel an der Haltung der US-Regierung nehmen und ähnlich Stellung beziehen. Er sollte offen lesbische Sportidole wie etwa die ehemalige Fußballerin Steffi Jones oder die Fechterin Imke Duplitzer in die deutsche Delegation mit aufnehmen“, erklärte Rampf. 8. November 2013: Urteil EU - Schwule können auf Asyl hoffen Wer in seiner Heimat aufgrund seiner Homosexualität verfolgt und mit Strafen bedroht wird, der hat das Recht auf Schutz und Asyl in der Europäischen Union. Das hat der Europäische Gerichtshof am Donnerstag in einer richtungs- weisenden Entscheidung zum Asylrecht in Luxemburg klargestellt. (…) Der Lesben- und Schwulenverband begrüßte das Urteil als erfreu- liche Entscheidung. 14. Dezember 2013: Lesben und Schwule ent- täuscht Für gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften wird es in absehbarer Zeit keine Gleichstellung mit der Ehe und damit auch kein Adoptionsrecht geben. Der Lesben- und Schwulenverband Deutschland (LSVD) kritisiert den schwarz-roten Kompromiss: „Wer vollmundige Wahlversprechen für Minderheiten unter den Tisch fallen lässt, um bei Mehrheitsthemen Erfolg zu haben, muss auf- passen, am Ende der Legislaturperiode nicht mit leeren Händen dazustehen“, sagt LSVD-Sprecher Axel Hochrein . Im Koalitionsver trag stünden lediglich „wachsweiche Formulierungen“, die obendrein widersprüchlich seien. Auch im LSVD- Landesverband Niedersachsen-Bremen herrscht Enttäuschung. „Wir hatten von der SPD mehr erwar tet“, sagt Landesvorsitzender Benjamin Rottmann . 25. November 2013: 400 Demonstranten in Schkeuditz - Rangeleien vor „Compact“- Konferenz Zu den weiteren Gegnern der Konferenz gehör- te auch der Lesben- und Schwulenverband Sachsen. Sprecher Hartmut Rus sagte dem MDR SACHSENSPIEGEL: „Die Compact-Konferenz ist ein Sammelsurium von Verschwörungs- theoretikern, die gegen Minderheiten sind.“ Unter dem Deckmantel, Deutschland zu retten, hetze man gegen Minderheiten. 02. Dezember 2013: Vorurteile in der Diskussion Das Interesse der mehr als 100 Schüler zwischen 13 und 20 Jahren an dem Thema „Coming laut – Schwule und Lesben im Unterricht“ war groß: Etwa 35 scharten sich um die LSVD-Experten, die vom Diplom-Psychologen Robert Hecklau ange- führt wurden. Das Ziel: Vorurteile und Vorbehalte gegenüber Homosexuellen anzusprechen und auszuräumen. Hecklau sagte der SZ: „Ich finde es beeindruckend, wie sich die Schülerinnen und Schüler öffnen während der Veranstaltung.“ Am Anfang schaue er in skeptische Gesichter. Wenn er am Anfang frage, wer schon etwas mit Lesben und Schwulen zu tun gehabt habe, kämen meist nicht viele Antworten. Am Ende kämen dann Fragen an ihn und sein Team, „von denen man nicht gedacht hätte, dass man sie mal beantwor- ten müsste“. 13. September 2013: Wahlprüfsteine für die Parteien: Öffentliche Lobbyarbeit Der Lesben- und Schwulen-Verband (LSVD) ver- sucht, zu jeder Wahl auf Landes- und Bundesebene Wahlprüfsteine zu verschicken. „Damit können wir Positionen abfragen, die im Wahlprogramm nur kurz oder überhaupt nicht erwähnt werden“, sagt LSVD-Sprecher Markus Ulrich . In der Tat: Der Union ist in ihrem Wahlprogramm das Thema „gleichgeschlechtliche Lebenspar tnerschaften zwei dürre Sätze wert. Die Antworten der CDU/ CSU auf die zehn Fragen des LSVD sind hingegen fast elf Seiten lang. „Durch die Wahlprüfsteine liefern wir auch einen Input an die Parteien, die dadurch zu internen Diskussionen gezwungen sind und sich auf öffentliche Positionen einigen müssen“, so Ulrich. WDR
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