respekt_heft_23_2016

20 respekt | länder! Z ur Mitgliederversammlung des LSVD Hessen lud der Landesvorstand nach Frankfur t ins Lesbisch-Schwule-Kulturhaus ein. Neben der Vorstandswahl standen auch der Tätigkeitsbericht und der Ausblick auf die zukünftige Arbeit des LSVD in Hessen ganz oben auf der Tagesordnung. Die Forderung nach der #EhefürAlle hatte natürlich auch die CSD-Paraden in Hessen entscheidend mitgeprägt. Tatkräftige Unterstützung auf dem CSD Frankfurt bekamen Landesvorstände Lotte Köhler, Heiko Rhode und Knut Nagel auch von den engagierten Schüler_innen des Frankfurter Gutenberg- Gymnasiums, die den gemeinsamen Stand von LSVD / ILSE und der AG LesBiSchwule Lehrer_innen mit ihren Plakaten unterstützten. Unter besonderer Beobachtung standen aktuelle Entwicklungen, wie die Agitation der „besorgten Eltern“ und die schärferen Töne im gesellschaft- lichen Umgang und in der rechtlichen und sozialen Gleichstellung von LSBTI, die deutlich zeigen, dass LSVD-Verbandsarbeit auch weiterhin dringend erforderlich ist. Neben den vielen Aktionen, die über das Jahr den Verband begleiten, ist das Thema „Regenbogenfamilien“ zwischen Fulda und Main immer präsent. Seit Jahren unterstützt der LSVD Hessen die regionalen ILSE-Gruppen im Land und fördert so Vernetzung und das gegenseitige Empowerment der (zukünftigen) Eltern. 2016 wird das Zukunftsforum auch in Frankfurt Station machen. Gemeinsam mit unseren Mitgliedern und Unterstützer_innen aus der Community wollen wir in dem Workshop Impulse für unsere zukünftige Arbeit bekommen und Strategien entwickeln, wie wir Vielfalt, gleiche Rechte und Respekt auch in Hessen sicht- und erlebbar machen können. Wir freuen uns schon jetzt. Lotte Köhler und Knut Nagel LSVD Hessen Rückblick und Zukunftspläne des LSVD Hessen Noch viel vor! B ereits 2015 hat der LSVD Niedersachsen-Bremen mit einer Kampagne begonnen, deren Ziel es ist, die Community auf seine Arbeit aufmerksam zu machen, aus der gefühlten Nische heraus zu kommen und seine Ziele zu verdeutlichen. Zum Auftakt wurde Dr. Henning Scherf, ehemaliger Bürgermeister von Bremen und Vater einer lesbischen Tochter, gewonnen. Mit der angefertig- ten Postkarte und Plakaten sind wir im vergangenen Jahr auf CSDs und anderen Veranstaltungen präsent gewesen und haben gute Reaktionen erhalten. Für 2016 galt es, ein neues Gesicht zu finden. Nach dem Auswahlverfahren war das Ergebnis eindeutig: Jutta und Irina mit Hund Oskar haben das Rennen gewonnen. Das Motto der Karte war schnell gefunden: „Ich bin hier der Mann im Haus“, sagt Oskar, der seit neun Jahren bei Irina und Jutta lebt. Wer ist also das neue Gesicht? Irina und Jutta sind seit 2005 ein Paar, 2009 haben sie die Eingetragene Lebenspartnerschaft im Trauzimmer im Standesamt Wilhelmshaven begründet. Zur Familie gehört Oskar, der neun- jährige Mischling. Seine Erziehung ist abgeschlossen – er findet, er hat seine beiden Frauen gut im Griff. Sich für die Kampagne zu bewerben, war eher eine spontane Idee von Irina – Jutta erfuhr erst davon, als sie bereits unter die letzten Drei gekommen waren. Sie möchten zeigen, dass sie ganz „normal“ leben und anderen Menschen Mut machen, zu ihrer Homosexualität zu stehen. Grund dafür sind auch Erinnerungen an frühere Zeiten, die noch sehr präsent bei beiden sind: Mit 17 Jahren das Coming-Out zu wagen, war schwer. In den 80er-Jahren war das Thema Homosexualität in den Medien noch verpönt und es gab einen Skandal, wenn im Fernsehen ein Film dazu lief. Anfang der 90er-Jahre hat Irina den ersten CSD in Oldenburg live miterlebt. Es gehörten viel Mut und Überwindung dazu, dort mitzulaufen. Ihr möchtet mehr über unser Gesicht 2016 erfahren? Dann besucht uns beispielsweise beim CSD Aurich oder Oldenburg – die Chancen, die Drei dort anzutreffen, sind groß. Wir freuen uns auf Euch! Birgit Viebrandt Mitarbeitende des LSVD Niedersachsen-Bremen Das Gesicht des LSVD Niedersachsen-Bremen 2016 Irina & Jutta mit Oskar Ich bin hier der MANN IM HAUS Foto: LSVD Niedersachsen-Bremen

RkJQdWJsaXNoZXIy MjY0Njc=