respekt_heft_23_2016

respekt | rubrik! 27 Text hier eingeben LSVD nun im Rundfunkrat Der LSVD Saar erhält seit diesem Jahr einen Sitz im Rundfunkrat des Saarländischen Rundfunks (SR). Damit soll zukünftig dafür Sorge getragen werden, dass die Belange von Lesben und Schwulen gleichberechtigt neben den Familien- und Frauenverbänden im Rundfunkrat vertreten werden. Der LSVD Saar hatte die Aufnahme in den Rundfunkrat bei der Landesregierung und den Fraktionen des Landtages vor einem Jahr im Zusammenhang mit der Diskussion über die Besetzung des ZDF-Beirates vorgeschlagen. Dieser Vorschlag wurde von allen Parteien begrüßt. Das Saarland ist das erste Bundesland, welches Lesben und Schwulen eine Vertretung in seinen Rundfunkanstalten gibt. Auch im Landesmedienrat erhält der LSVD einen Sitz. Im Juni 2015 warnte die saarländi sche Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) vor Inzest und Polygamie, falls die Ehe auch für Schwule und Lesben geöffnet werden würde. Im September 2015 stellte sie sich der öffentlichen Di s ku s s i on mi t dem LSVD Saa r und Bundesanwalt a.D. Manfred Bruns. Günter Dworek leitete die hitzige Diskussion. Distanzieren wollte sich AKK von ihren Aussagen nicht. „Es geht hier um Emotionen, die tief verwurzelt sind.“ Manfred Bruns versuchte, die Diskussion auf sachlicher Ebene zu führen. In den Nachbarländern Frankreich, Luxemburg oder Belgien gebe es keinerlei Erkenntnisse darüber, dass sich die Öffnung der Ehe nachteilig auf die traditionelle Ehe ausgewirkt habe. Die Ministerpräsidentin dazu: „Es kann sein, dass meine Meinung vielleicht auch in der Partei bald keine Mehrheitsposition mehr ist. Aber es ist meine Meinung - und so sehe ich das auch.“ Zur Diskussion kamen rund 200 Gäste. Auch Beteiligte selbst kamen zu Wort, darunter Malte Czarnetzki, 21 Jahre alt, mit zwei Müttern aufgewachsen. Malte sagte zu AKK: „Mit Ihren Argumenten wäre ich in der Schule durchgefallen.“ LANDTAG FÜR BLUTSPENDE Die Piraten hatten den Antrag in den Landtag eingebracht - alle Parteien folgten einstimmig: Schwule sollen zukünftig Blut spenden dürfen, zumindest nach dem Willen der saarländischen Politik. Die Richtlinien der Bundesärztekammer werden derzeit überarbeitet. Bis diese Überarbeitung abgeschlossen ist, wird sich an der bisherigen Praxis nichts ändern. Trotzdem ist der Landtagsbeschluss ein starkes Zeichen gegen Diskriminierung. Sobald die Richtlinien überarbeitet sind, will der LSVD aktiv in seiner Zielgruppe zu Blutspenden aufrufen. „Mit Ihren Argumenten wäre ich in der Schule durchgefallen!“ MINISTERPRÄSIDENTIN TRIFFT LSVD Schulprojekt erfolgreich Das Schulprojekt des LSVD Saar hat in den letzten Monaten große Schritte nach vorne gemacht. Mittlerweile arbeiten 20 junge Lesben und Schwule ehrenamtlich mit und gehen immer öfter in den Unterricht: Letztes Jahr wurden mehr als 30 Workshops durchgeführt, allein in diesem Jahr waren es bislang 20. 2013 hatte das Bildungsministerium die Richtlinien zur Sexualerziehung an den Schulen reformiert. Künftig sollten auch schwule, lesbische und transidente Lebensweisen im Unterricht eine größere Rolle spielen. Dabei bat das Bildungsministerium den LSVD Saar um Unterstützung. Das Schulprojekt wird u. a. aus Projektmitteln über „Demokratie leben!“ finanziert. 22. - 24. Juli: der CSD SAARLORLUX 2016 Texte: Robert Hecklau. LSVD Saar. 0681 398833. info@checkpoint-sb.de - saar.lsvd.de - Besucht uns bei Facebook!

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