respekt_heft_24_2017
hirschfeld-eddy -stiftung! 26 W ie die Zeit vergeht! Am 11. Juni 2007 fand im Berliner Roten Rathaus das vom LSVD organisierte Panel „Engagement für die Menschenrechte von LSBT stärken“ statt. In der Kooperationsveranstaltung mit ILGA und dem Forum Menschenrechte diskutier ten Akteur*innen der Menschenrechtspolitik über Strategien zur Überwindung der strafrechtli- chen Verfolgung von Homosexualität in über 80 Staaten. Anlässlich die- ser Veranstaltung gab der LSVD die Gründung seiner Hirschfeld-Eddy- Stiftung bekannt. Bald unterstützten wir intensiv Aufklärungsarbeit inNicaragua - zunächst mit eingeworbenen Spendengeldern, ab 2010 dann mit Hilfe des Auswärtigen Amtes. Unsere Kolleg*innen vom Red de Desarrollo Sostenible erarbeiteten einen Nationalen LSBTI-Aktionsplan und einen Leitfaden für die LSBTI- Berichterstattung, führ ten Workshops mit angehenden Journalist*innen und Seminare zu Strategien der Lobbyarbeit für LSBTI durch. Heute geben sie ihre Erfahrungen auch an Arcoíris, unseren Kooperationspar tner im Nachbarland Honduras, weiter. 2008 führten wir mit Nash Mir in Kiew unsere erste Menschenrechtskonferenz zum Thema Nichtdiskriminierung und LSBTI in Osteuropa durch. Es folgten ähnliche Veranstaltungen 2010 in Riga, 2012 in St. Petersburg, 2014 in Belgrad und 2016 in Prishtina. Immer mit im Boot sind eine örtliche LSBTI- Par tnerorganisation und eine allge- meine Menschenrechtsorganisation. Themen sind der Austausch über Allianzenbildung, Sensibilisierungs- und Akzeptanzarbeit oder Lehren aus der Geschichte mit Multiplikator*innen aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Kultur und Politik. Auch mit Aktiven aus der Türkei und dem Iran haben wir von Beginn an zusammengearbeitet. Mit Spenden unterstützten wir die Arbeit von Lambda Istanbul und Pink Black Triangle Izmir. Für das exiliranische Flüchtlingsprojekt Iranian Railroad for Queer Refugees in Kanada sammeln wir seit 2009 Spenden. Zum Mittleren Osten und nach Nordafrika bestehen seit dem ara- bischen Frühling enge Kontakte, etwa durch unsere Zusammenarbeit mit dem Mantiqitna-Netzwerk und durch die vom Auswärtigen Amt geförderte Besuchsreise von Aktivist*innen aus der MENA-Region nach Berlin Ende 2015. Eine produktive Kooperation verbindet uns mit den Freund*innen in Tunis, mit denen wir für 2017 mehrere Projekte vereinbart haben, u.a. eine Besuchsreise in die Partnerstadt Köln. Um voneinander zu lernen, bean- tragen wir die HES-Besuchsreisen beim Auswärtigen Amt, dem Goethe- Institut oder der Heinrich-Böll-Stiftung. Die Kolleg*innen berichten uns aus ihren Ländern, von ihren Problemen und ihren Lösungsstrategien, Arbeitsschwerpunkten und Zielset zungen. In den Workshops berichten wir auch von unseren Erfahrungen und bringen sie Kontakt zu deutschen Politiker*innen, Menschenrechts aktivist*innen, Stiftungen, Organisati onen der Entwicklungszusammenarbeit oder Ver treter*innen der Religionen. Unvergessen ist der Besuch einer Delegation aus Subsahara-Afrika. Bei ihrem Besuch im Haus der Deutschen Bischofskonferenz berichteten sie den erschütter ten Religionsver tretern aus erster Hand, was deren Glaubensbrüder anrichten. In Verfolgerstaaten wie Simbabwe, Kamerun, Uganda oder Tansania gilt noch die zu Kolonialzeiten eingeführ te Kriminalisierung. Religiös motivierte gesellschaftliche Homo- und Transphobie sind weit verbreitet. Zehn Jahre Hirschfeld-Eddy-Stiftung Eine Erfolgsgeschichte Stand der Hirschfeld-Eddy-Stiftung beim Stadtfest in Berlin Projektbesuch in Nicaragua 5. Fachtag Regenbogenphilanthropie „Wer spricht? Wer wird gehört?“ Foto: Caro Kadatz Foto: Hirschfeld-Eddy.Stiftung Foto: Caro Kadatz
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