respekt_heft_24_2017
29 hirschfeld-eddy -stiftung! registrier te Organisationen unterstützt werden können. Denn LSBTI-Organisationen bekommen oftmals keine Registrierung. Barbara Unmüßig (Heinrich Böll Stiftung) unterstrich die Herstellung von Öffentlichkeit für das Thema. Ihre Stiftung habe einen LSBTI- Schwerpunkt auf der Homepage veröffentlicht. Stiftungen sollten Räume und Geld zur Verfügung stellen und dafür sorgen, dass zivilgesellschaft- liche Organisationen sich vernetzen können. So würde dem staatlichen Agieren der Spaltung und des Auseinanderdividierens entgegengetreten. Personen, die exponiert sind, gelte es zu schüt- zen. Daher dürfe nichts ohne Absprache mit den Partner*innen geschehen. Dr. Heike Kuhn, Leiterin des Menschen rechtsreferates im Entwicklungsministerium (BMZ), verwies auf die Agenda 2030. Darin haben sich die Staaten der Welt verpflichtet, alle mitzunehmen auf dem Weg zu mehr Wohlstand und Entwicklung. Ein klarer Auftrag auch für die Menschenrechte von LSBTI. Das BMZ engagiere sich auch für LSBTI in den Bereichen Gesundheit, Berufsbildung und Rechtsstaatlichkeit. Das Problem, das bürokratische Kriterien und Förderrichtlinien gerade auch für die meist kleinen LSBTI-Organisationen schaffen, sei bekannt. Man arbeite an einer Lösung. Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundes regierung Bärbel Kofler hob hervor, dass nachhaltige Entwicklung nur bei Einhaltung der Menschenrechte möglich ist. Staat und Gesellschaft hätten sich nicht in das Privatleben der Menschen einzumischen. Internationale Foren, die EU und UN müssten genutzt werden, um mehr Aktivitäten für den Schutz von LSBTI zu entfalten. Zudem mahnte sie mehr Kohärenz von Innen- und Außenpolitik an: Bei der Gleichstellung habe auch Deutschland Nachholbedarf. Wer daheim die Hausaufgaben gemacht habe, erhöhe seine Glaubwürdigkeit auf dem internationalem Parkett. Klaus Jetz Geschäftsführer der Hirschfeld-Eddy-Stiftung Glaubwürdig sein Foto: Caro Kadatz Axel Hochrein (Vorstand der Hirschfeld-Eddy-Stiftung), Podiumsdiskussion zu Gegenstrategien, Staatssekretär Michael Roth , Kasha Jacqueline Nabagesera (Mitbegründerin von FARUG Uganda), Sarah Kohrt (LGBTI-Plattform Menschenrechte), Menschenrechtsbeauftrage Bärbel Kofler (v. links oben im Uhrzeigersinn)
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