respekt_heft_24_2017

33 respekt | länder! S eit Juli 2016 unterstützt der LSVD Sachsen mit dem Chemnitzer „Information Center for LGBTI Refugees“ LSBTI-Geflüchtete in Südwest- und Mittelsachsen. Das Zentrum ist Teil des sachsenwei- ten Beratungsnetzwerks mit Standorten in Leipzig, Dresden und Chemnitz. Projektmitarbeitende Cosima Winifred Lambrecht berät LSBTI- Geflüchtete im Asylverfahren, hilft bei Diskriminierung und Anfeindungen in den Unterkünften und unterstützt bei alltäglichen Herausforderungen. Möglich macht das eine Förderung des Sächsischen Staatsministeriums für Integration und Gleichstellung. Die Asylsuchenden können sich telefonisch, per Mail oder auch persön- lich bei Winifred melden. Im Kontakt steht sie derzeit mit Geflüchteten aus Venezuela, Marokko, dem Irak, aus dem Libanon und aus Aserbaidschan. Darüber hinaus sensibilisiert die Beratungsstelle Mitarbeitende der Flüchtlingshilfe zum Thema „LSBTI & Flucht“. Mit gezielten Informationen und Handlungsempfehlungen wird Regenbogenkompetenz vermittelt. Zunehmend wird auch das Thema Integration ein weiterer Arbeitsschwerpunkt. Winifred sucht gemeinsam mit den Geflüchteten nach einer Wohnung oder einem Ausbildungsplatz und bietet Workshops zum Spracherwerb an. Freizeitangebote sollen das Wir-Gefühl stärken und Freundschaften ermöglichen. Das Ziel: Ein selbstbestimmtes Leben. Cosima Winifred Lambrecht Information Center for LGBTI Refugees Die Beratungsstelle des LSVD Sachsen LSBTI-Geflüchtete stärken Nilla Fischer ist neues Gesicht des LSVD Niedersachsen-Bremen Sport muss offen für jede*n sein! D as Motto „Für Vielfalt im Sport – gegen Homo- und Transphobie“ hat sich der LSVD Niedersachsen-Bremen 2017 auf die Fahne geschrieben. Daher sollte das Gesicht 2017 des Landesverbandes auch aus dem Bereich Sport kommen und eine Verbindung zu Niedersachsen oder Bremen haben. Dem Landesvorstand wurde schnell klar: Nilla Fischer vom VfL Wolfsburg wäre die perfekte Wahl. Sie spielt nicht nur für die schwedische Nationalmannschaft, sondern ist auch Abwehrspezialistin beim VfL Wolfsburg und Ehefrau - einer Frau. Erst vor wenigen Jahren ist Nilla mit ihrer Frau nach Wolfsburg gekommen. Geheiratet hatten sie bereits in ihrer Heimat Schweden. Dort wurde bereits 2009 die Ehe geöffnet. Kurz nach der Anfrage sagte Nilla zu: „Wenn es gegen Homophobie geht, bin ich immer dabei.“ Anfeindungen jeglicher Art sind im Sport immer noch an der Tagesordnung. Ihnen kann nur wirk- sam begegnet werden, wenn Sportverbände, Spieler*innen und Fans an einem Strang ziehen. Dies gilt nicht nur für den Fußball, sondern auch für alle anderen Sportarten. Ein Coming-out ist für viele immer noch ein Problem. Sportler*innen verlieren heute immer noch Sponsoren, die Möglichkeit zur Wettkampfteilnahme oder werden von den eigenen Mannschaftsmitgliedern ausgegrenzt. Homo- und Transphobie haben im Sport nichts verloren. Jede*r sollte die Freiheit haben, Sport zu treiben – und das unabhängig davon, wie man aussieht oder wen man liebt. Dafür setzt sich Nilla jetzt auch als neues Gesicht des LSVD ein. Dass ihr Engagement für Vielfalt und gleiche Rechte auch meisterlich ist, bewiesen die Wölfinnen in dieser Saison. Das Team von Nilla gewann nicht nur das DFB-Pokalfinale, sondern wurde auch zum dritten Mal Deutscher Meister. Der LSVD bedankt sich bei Nilla und dem VfL Wolfsburg für die Unterstützung und freut sich auf ein gemeinsames und erfolgreiches Jahr im Zeichen des Sports und der Vielfalt! Klaus Bischoff & Imke Thierfelder LSVD Niedersachsen-Bremen Sport muss offen für Jede(n) sein Nilla Fischer

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