respekt_heft_24_2017

34 respekt | länder! E hrenamtler*innen können ein Lied davon singen. Die Ideen für spannende Projekte, tolle Werbemittel oder auch Veranstaltungen sprudeln bei so manchem Vorstandstreffen, aber in der Vereinskasse herrscht mal wieder Ebbe. Was tun? Zum Glück gibt es ja den LSVD-Aktionsfonds. Für den Fonds stellt der Bundesverband extra Sondermittel bereit, um spannende Veranstaltungen oder Modellprojekte in unserem Verband zu unterstützen. Die Förderung versteht sich bewusst als Anschubfinanzierung und soll Ehrenamtler*innen den Rücken stärken. Über die Förderung entscheidet eine landesverband- liche Vertretung, die von einem Mitglied des Bundesvorstandes begleitet wird. Der Aktionsfonds hat durch seine Förderung schon eine ganze Reihe von Projekten ange- schoben. So hat er die spannende Veranstaltung mit der saarländischen Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer in der Saarbrücker Congresshalle im Jahr 2015 überhaupt erst möglich gemacht. Kurz zuvor hatte die Ministerpräsidentin noch gepoltert, dass mit der Öffnung der Ehe, Inzest und Polygamie drohen würden. Der LSVD Saar lud sie darauf hin zum Dialog mit Manfred Bruns und Günter Dworek. Sie folgte der Einladung, wusste aber wohl, dass sie angesichts ihrer Gesprächspartner hier nicht als Gewinnerin hervorgehen würde. Dem LSVD ein Gesicht geben, am besten ein Bekanntes. Das dachte sich der LSVD Niedersachsen-Bremen und fragte 2015 auch prompt Dr. Henning Scherf, den ehemaligen Bürgermeister von Bremen und Vater einer les- bischen Tochter, für die Kampagne an. Er wurde das erste Gesicht der neuen Kampagne, die sich bis heute erfolgreich fortsetzt. Der Fonds sorgte mit seiner Förderung dafür, dass die Postkarten mit Dr. Scherf und dem Spruch „Ich bin lesbisch“ auch in alle Ecken Niedersachsens und Bremens gelangen konnte. Neben Werbemitteln und Flyern ermöglichte der Aktionsfond es auch, dass im sächsischen Chemnitz 2016 die erste LSVD-Beratungsstelle für LSBTI* Geflüchtete in Sachsen ins Lebens gerufen werden konnte. Gefördert wird sie auch vom Freistaat Sachsen, die nötigen Eigenmittel hätte der Landesverband Sachsen jedoch nie- mals allein aufbringen können. Klar, dass der LSVD-Aktionsfonds da eingesprungen ist. Übrigens geht das „Information Center for LGBTI Refugees Chemnitz“ jetzt schon in sein zweites Förderungsjahr und die Bilanz zeigt, es wird gebraucht! Ein Seminar für Regenbogenfamilien? Das machen wir, dachte sich der Vorstand des LSVD Baden-Württemberg und brachte das erfolgreiche Format zum zweiten Mal nach Stuttgart. Mediziner*innen und angehende Fachkräfte aus dem Gesundheitsbereich zum Thema Transgeschlechtlichkeit weiterbilden und das in der Sächsischen Landesärztekammer? Unmöglich? Nein! Auch hier sprang der Fonds ein und ermög- lichte die erste Fortbildungsbildungsveranstaltung des LSVD Sachsen für Mediziner*innen in Dresden. Wie jedes Jahr kommen die Freund*innen aus St. Petersburg auf Einladung des LSVD Hamburg auch 2017 zum CSD an die Elbe. Ein gemein- samer Dialog mit der deutschen Community steht jedes Jahr auf dem Reiseplan der Aktivist*innen – in diesem Jahr zum Thema Trans*. So ermög- licht der Aktionsfonds dem LSVD Hamburg die Durchführung eines Tagesworkshops mit deut- schen und russischen Trans* in Hamburg. Übrigens: Ausschweifende Antragsformulare sucht man beim Aktionsfond vergebens. Die Antragsstellung soll bewusst niedrigschwel- lig gehalten werden. Antragshöhe, finanzielle Eckdaten und Kurzbeschreibung des Vorhabens - schon ist der Antrag fertig. René Mertens LSVD-Bund-Länder-Koordination Unterstützung für Projekte und Initiativen in unserem Verband LSVD-Aktionsfonds macht’s möglich Seminar für Regenbogenfamilien in Baden-Württemberg LSVD-Kampagne mit Dr. Henning Scherf Foto: LSVD Noedersachsen-Bremen Foto: Heike Czarnetzki / LSVD Baden-Wür ttemberg

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