respekt_heft_25_2018
20 21 respekt | bundesverband! Starker Verband, tolle Arbeit Die Mitarbeitenden des LSVD stellten zudem die Projekte Beratungs kompetenz zu Regenbogenfamilien, Miteinander stärken und Queer Refugees Deutschland vor. Bei den Wahlen zum Bundesvorstand stellten sich Imke Duplitzer, Benjamin Rottmann und Sandro Wiggerich nicht erneut zur Wahl und wurden mit herzlichem Dank aus dem Gremium verabschiedet. Im Amt bestätigt wurden Günter Dworek, Henny Engels und Stefanie Schmidt. Neu gewählt wurden Timon Delawari, Marion Lüttig und Christian Rudolph. Weiterhin gehören die 2017 für eine zweijährige Amtszeit gewählten Axel Hochrein, Gabriela Lünsmann, Helmut Metzner, Inken Renner, Jenny Renner, Ulrike Schmauch und Uta Schwenke dem LSVD-Bundesvorstand an. Gedenken an Eddi Stapel „Eddi hat das Leben vieler Menschen geprägt und verändert. Er hatte ein Feuer in sich, das viele gewärmt hat“ – das Gedenken an den am 03. September 2017 verstorbenen Eddi Stapel, die treibende Kraft bei der Gründung unseres Verbandes, gehörte zu den stillen und doch berüh rendsten Momenten des Verbandstags (siehe Nachruf S. 37). Eddi hat starke Fundamente gelegt. Gerade in diesen Zeiten, in denen homophobe und generell menschenfeindliche Kräfte wieder lautstärker werden, sind diese Fundamente für den LSVD Basis und Auftrag zugleich, nicht nach zulassen im Kampf für Demokratie, Vielfalt und Respekt. Markus Ulrich, LSVD-Pressesprecher Alle Berichte unter www.lsvd.de/verband/verbandstage/verbandstag-2018.html Neues LSVD-Programm für neue Zeiten LSVD-Bundesvorstand Axel Hochrein verwies in seinem Bericht zur aktuellen politischen Lage auf die Gleichzeitigkeit von jüngsten rechtspolitischen und gesellschaftlichen Erfolgen und der schriller und heftiger gewordenen Anfeindungen. „Wir werden nicht weichen!“, betonte er. Angesichts einer rechtspopulistischen Partei, die die stärkste Oppositionspartei im Bundestag ist, angesichts von autoritären Entwicklungen in Ungarn, Polen, Russland und Türkei – wäre die Ergänzung von Artikel 3 im Grundgesetz um die Merkmale der sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität ein deutliches Signal des politischen Rückhalts. Der 70. Geburtstag der Verfassung 2019 sei ein guter Anlass, den gleichen Schutz für die Rechte von LSBTI abzusichern. Vor diesem Hintergrund diskutier te und verabschiedete der LSVD auch sein neues Grundsatzprogramm „Menschenrechte, Vielfalt und Respekt“. In jahrzehntelangen Kämpfen wurden Fortschritte bei der rechtlichen Anerkennung und gesellschaftlichen Akzeptanz von LSBTI erreicht. Gleichzeitig steht die liberale Demokratie weltweit unter Druck und homo phobe und transfeindliche Stimmen sind in jüngster Zeit wieder deutlich lautstärker geworden. Religiös-fundamentalistische, rechtsextreme und rechtspopulistische Kräfte kämpfen voller Hass darum, LSBTI gleiche Rechte und Entfaltungsmöglichkeiten zu beschneiden und sie wieder aus dem öffentlichen Leben zu drängen. Die offene Gesellschaft braucht eine offensi ve Vorwärtsverteidigung, ein ständiges Bemühen, Menschen für eine Kultur des Respekts zu gewinnen. Gleichberechtigte Sichtbarkeit, Teilhabe und Repräsentation – das sind dann auch die Schwerpunkte des neuen Programms (siehe Bericht S. 6 f. ). Lesbische Sichtbarkeit stärken – im Verband, in der Gesellschaft und der Politik Die Historikerin Dr. Kirsten Plötz verwies in einem Panel zu lesbischer Sichtbarkeit auf die Notwendigkeit geschlechtsspezifischer Definition von Homophobie, Verfolgung und Repression. Für lesbische Frauen zeigten diese sich in erster Linie in einer generelle Unterordnung von Frauen sowie dem gesetzlichen und sozialen Rahmen der Ehe. Ein öffentliches Bild von Lesben war nicht existent, andere Lebensentwürfe als die der Mutter, Haus- und Ehefrau waren lange Zeit undenk- und unlebbar. Viele Lesben haben ihre Wünsche nie verwirklicht, Plötz verwies auf den Schmerz, die Verzweiflung und die Isolation. Die Auswirkungen lesbischer (Nicht-)Erfahrungen zeigen sich bis in die Gegenwart, wie das darauf folgende Gespräch zwischen ihr und den LSVD- Bundesvorständ*innen Ulrike Schmauch, Gabriela Lünsmann und Axel Hochrein verdeutlichte. Die Sichtbarkeit von Lesben in Politik und Gesellschaft zu verbessern ist daher auch Ziel des neuen LSVD-Projekts „Miteinander stärken – Lesbengruppen vernetzen“. (siehe S. 47) Fotos: Caro Kadatz respekt | bundesverband! Axel Hochrein (LSVD-Bundesvorstand) Günter Dworek (LSVD-Bundesvorstand) Dr. Kirsten Plötz (Historikerin) Im Panel zum Thema lesbische Sichtbarkeit : (v.l.n.r) Gabriela Lünsmann (LSVD-Bundesvorstand), Dr. Kirsten Plötz (Historikerin), Axel Hochrein und Ulrike Schmauch (beide LSVD-Bundesvorstand) Die Mitarbeitenden stellen ihre Projekte vor : (v.l.n.r) Elke und Kornelia Jansen (Beratungskompetenz zu Regenbogenfamilien), Jürgen Rausch und René Mertens (Miteinander stärken), Henny Engels (LSVD-Bundesvorstand) und Patrick Dörr und Lilith Raza (Queer Refugees Deutschland)
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MjY0Njc=