Respekt Heft 26
8 respekt | bundesverband! D as Verhältnis von lesbischen Frauen, schwulen Männern und trans*- und intergeschlechtlichen Menschen zur Medizin ist historisch betrachtet schwierig und geprägt durch Pathologisierung. Erst 1990 hat die Weltgesundheitsorganisation WHO beschlossen, Homosexualität nicht mehr als psychische Krankheit zu definieren. Doch wie sieht es mit der lesbischen, schwulen, bi-, trans* und intersexuellen Gesundheit heute aus? Lesben, Schwule, bisexuelle, trans*- und intergeschlechtlichen Menschen erfahren in der Gesellschaft zunehmend Akzeptanz und rechtliche Gleichstellung. Ihre gesundheitlichen Anliegen werden bisher jedoch kaum wahrgenommen und thematisiert. In unserem Gesundheitssystem finden sie keine besondere Berücksichtigung. „Wir behandeln alle gleich!” ist oft der Tenor. Es stellt sich jedoch die Frage: • Reicht es aus, einfach alle gleich zu behandeln? • Sind die Angebote im Gesundheitsbereich wirklich für alle gleich gut nutzbar? • Welche Folgen hat es, wenn das medizinische Fachpersonal wenig über Lebenslagen, gesundheitsbezogene Bedürfnisse und spezifische Krankheitsrisiken von Lesben, Schwulen, bisexuellen, trans*- und intergeschlechtlichen Menschen weiß? • Was bedeutet es für deren Gesundheit und deren Krankheitsprävention, wenn es nur relativ wenig wissenschaftliche Studien zu ihrem Gesundheitsverhalten und ihren Krankheitsrisiken gibt? • Welche Auswirkungen haben Diskriminierungs- und Marginalisierungserfahrungen auf die psychische und physische Gesundheit? Eine geschlechter- und diversitätsgerechte Gesundheitsversorgung sicherstellen! Diskriminierung macht krank Foto: Marcelo Leal on Unsplash
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