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Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD)

Für eine menschenrechtsbasierte Gesetzgebung zur Anerkennung der Geschlechtsidentität

Morgen ist der Transgender Day of Remembrance

Pressemitteilung vom 19.11.2017

Anlässlich des morgigen internationalen Transgender Day of Remembrance (TDoR) erklärt Sandro Wiggerich, Mitglied des Bundesvorstands des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD):

Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) gedenkt am heutigen Transgender Day of Remembrance all jenen, die Opfer transfeindlicher Gewalt wurden. Anlässlich der gegenwärtigen Regierungsverhandlungen erinnert der LSVD auch daran, dass transgeschlechtliche Menschen in Deutschland immer noch massiven Diskriminierungen, Ausgrenzungen und einer anhaltenden Pathologisierung ausgesetzt sind.

Für den LSVD steht fest: Die neue Regierung muss endlich eine menschenrechtsbasierte Gesetzgebung zur Anerkennung der Geschlechtsidentität auf den Weg bringen. Vorbilder für die Anerkennung der Geschlechtsidentität können die Rechtsordnungen von Argentinien, Dänemark, Norwegen, Irland oder Malta sein. Dort kann jeder Mensch die Änderung des Vornamens und des eingetragenen Geschlechts beantragen, wenn diese nicht mit der eigenen Geschlechtsidentität übereinstimmen. Anders als in Deutschland müssen transgeschlechtliche Personen keine demütigenden und langwierigen bürokratischen Verfahren mit zwei gerichtlich bestellten Begutachtungen überstehen.

Bei der Neuregelung muss auch die jüngste Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum Personenstandsrecht umgesetzt werden, das eine dritte positive Option zu den bisherigen Einträgen „männlich“ und „weiblich“ einfordert. Der LSVD fordert den Gesetzgeber auf, einen umfassenden rechtlichen Rahmen für Personen zu schaffen, die sich einem dritten Geschlecht zugehörig fühlen. Dabei darf er nicht bei der Mindestvorgabe des Bundesverfassungsgerichts haltmachen, den dritten Geschlechtseintrag nur Personen mit biologischen Varianten der Geschlechtsentwicklung zu eröffnen. Maßgeblich ist das empfundene Geschlecht.

Hintergrund zum Transgender Day of Remembrance

Im November 1998 wurde in den USA die afro-amerikanische Transfrau Rita Hester ermordet. Am darauffolgenden Freitag versammelten sich über 250 Menschen, um ihrer Trauer und Wut über den Mord Ausdruck zu geben. Seitdem findet der Transgender Day of Remembrance jährlich am 20. November statt.

LSVD-Bundesverband

Pressekontakt

Pressesprecher*in Kerstin  Thost

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