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Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD)

Rassismus und LSBTI-Feindlichkeit dürfen nicht wieder salonfähig werden

Studie zu Ideologien der Abwertung mit erschreckenden Ergebnissen

Pressemitteilung vom 15.06.2016

Anlässlich der vorgestellten Studie „Die enthemmte Mitte - Autoritäre und rechtsextreme Einstellung in Deutschland“ erklärt Axel Hochrein, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes in Deutschland (LSVD):

Die Ergebnisse der neuen „Leipziger Mitte Studie 2016“ zeigen: Rechtspopulismus, Rassismus und feindliche Einstellungen gegenüber Lesben und Schwulen werden wieder salonfähig. Allein 40,1 % der Befragten finden es „ekelhaft“, wenn sich zwei Männer bzw. zwei Frauen  öffentlich küssen. Das zeigt, wie weit wir in Deutschland von Akzeptanz von vielfältigen Lebensweisen entfernt sind.
 
Übergriffe gegenüber Lesben, Schwulen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen sind auch bei uns in Deutschland alltäglich. Daher brauchen wir dringend die Erweiterung des Nationalen Aktionsplans (NAP) um die Themen Homo- und Transphobie. Lesben, Schwule, trans- und intergeschlechtliche Menschen sind ebenso Teil der gesellschaftlichen Vielfalt, wie Muslime, Sinti und Roma oder Asylsuchende. Sie sind gleichwertig und gleichberechtigt. Diese Botschaft muss auch die Bundesregierung endlich deutlich vermitteln. Es ist zutiefst beschämend für Deutschland, dass die Bundeskanzlerin nicht einmal nach dem Massenmord in Orlando bereit ist, ein Wort an Lesben, Schwule und Transgender zu richten.

Feindlichkeit gegenüber Lesben, Schwulen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen ist immer auch ein Angriff auf die individuelle Freiheit aller. Sie betrifft die gesamte Gesellschaft und unsere demokratische Grundordnung.

Parteien und Gruppierungen der neuen Rechten dämonisieren alle Menschen, die nicht ihrem engstirnigen Weltbild entsprechen und wollen sie an den gesellschaftlichen Rand drängen. Dabei sind sie sich nicht zu schade für bewusste Manipulationen, Lügen und Diffamierungen.

Darüber hinaus zeigt die Studie auch eine Radikalisierung der Anhängerinnen und Anhänger rechtspopulistischer Parteien. Während rechtsextremistische Parteien, wie die DVU oder die NPD für viele lange nicht wählbar waren, gibt es mit der AfD eine neue politische Heimat. Das zeigt unter anderem der hohe Anteil in der AfD-Wählerschaft, der menschenverachtenden Aussagen gegenüber Lesben, Schwulen, Muslimen und/oder Sinti und Roma zustimmt.

LSVD-Bundesverband

Pressekontakt

Pressesprecher*in Kerstin  Thost

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Fax: (030) 78 95 47 79
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zuständiges Vorstandsmitglied

Axel Hochrein