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Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD)

„Herz und Verstand statt Bauchgefühl“

Kanzlerin Merkel befürwortet Ehe für Lesben und Schwule

Pressemitteilung vom 01.04.2015

Dem Lesben- und Schwulenverband (LSVD) liegt vorab das Manuskript der Osteransprache von Bundeskanzlerin Angela Merkel vor. Darin spricht sie sich u.a. für die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare aus. Hierzu erklärt der LSVD:

Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) begrüßt die Kehrtwende der Bundeskanzlerin hin zu einer Politik der Gleichstellung und Akzeptanz. Mit ihrem Machtwort gibt sie Homophobie als Markenkern der Union auf und beendet endlich die unsägliche wie gefährliche Debatte über die Gleichwertigkeit von gleichgeschlechtlichen Beziehungen. „Liebe kennt keine Unterschiede“, das habe sie nun eingesehen und dafür werde sie nun ohne Wenn und Aber eintreten.

„Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es weder fair noch richtig ist, dass die Ehe nur zwischen einem Mann und einer Frau geschlossen werden kann.“, so die Kanzlerin in ihrer dem LSVD vorliegenden Osteransprache. Darin entschuldigt sie sich auch für ihre Partei. Die jahrelange Blockade, die Debattenbeiträge und die Hinhaltetaktik der Union hätten auch homophobe Stimmen in der Gesellschaft ermutigt und bestärkt. Ihren Sinneswandel erklärt sie auch mit ihren Dienstreisen in Länder wie Argentinien, Kanada, Frankreich, Südafrika oder Spanien, die alle die Ehe geöffnet haben. Dort zeigte man sich stets sehr verwundert, dass Deutschland bei der Gleichstellung immer weiter zurückfällt. Bei den Nachfragen ihrer Amtskolleginnen und -kollegen sei ihr letztlich aufgefallen, dass sie für das Eheverbot gar keine Argumente hätte. Politik müsse „mit Herz und Verstand und nicht mit Bauchgefühl“ betrieben werden, so die Kanzlerin weiter.

Auf Nachfrage des LSVD zeigte sich auch Justizminister Heiko Maas sehr erfreut: „100% Gleichstellung, das haben wir als SPD versprochen und das können wir nun liefern.“ Damit könne auch der vorliegende mangelhafte Referentenentwurf zur Gleichstellung von Eingetragener Lebenspartnerschaft und Ehe zum Glück ad acta gelegt werden. Dieser wäre ohnehin wieder einmal unvollständig. 14 Jahre nach Einführung der Lebenspartnerschaft immer noch keine Gleichstellung hinzubekommen, sei ihm „wirklich peinlich“ gewesen.

Kanzlerin Merkel zeigt sich in ihrer Osteransprache sehr optimistisch, die Öffnung der Ehe noch vor der CSD-Saison über die Bühne zu bekommen: „Meinen Segen habt Ihr!“, so grüßt die Kanzlerin alle Lesben und Schwulen zum Osterfest.

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