respekt_heft_02_07_2005

news ! 4 02/05 Debatte: Frauen- und Homosexuellenrechte „Frauen- und Homosexuellenrechte – eine Herausforderung für die Integration“ ist der Titel einer Podiumsdiskussion, zu der der LSVD für den 22. Juni ins Rathaus Schöneberg in Berlin einlädt. Hintergrund ist die aktuelle Debatte über Zwangsverheiratungen und das sexuelle Selbstbestimmungsrecht von Frauen, Lesben und Schwulen in den Migrantencommunitys. Diskussionsteilnehmerinnen sind die Rechtsanwältin Seyran Ates, die Abgeordnete Evrim Helin Baba, die Integrationsbeauftragte Emine Demirbüken- Wegner, Claudia Dantschke vom Zentrum für demokratische Kultur, Sanem Kleff (Schule ohne Rassismus) und Eren Ünsal, Sprecherin des Türkischen Bundes in Berlin-Brandenburg. Moderiert wird die Veranstaltung von taz- Redakteur Martin Reichert. Beginn ist um 18 Uhr in Raum 195 (EG). ERMIS-Bundestreffen in Berlin Am 3. Mai 1998 traf sich in Köln zum ersten Mal eine kleine Gruppe von vier Frauen und elf Männern. Griechinnen und Griechen fanden sich ein mit der Motivation, aus der Isolation als Lesbe und Schwuler herauszutreten. Schon im nächsten Jahr hatte diese kleine Gemeinschaft ihren ersten Auftritt beim CSD in Köln mit eigenem Wagen. Mutig waren sie, denn der WDR filmte den Wagen und Millionen von Menschen sahen, wie griechische Lesben und Schwule den Deutschen, aber vor allem auch den Griechen in Deutschland zuriefen: Uns gibt es! Wir sind hier! Sieben Jahre später ist ERMIS bundesweit tätig mit Gruppen in Stuttgart, München, Frankfurt, Berlin und Hamburg. ERMIS ist im LSVD organisiert und versteht sich als Teil der Lesben- und Schwulen-Community in Deutschland. Mit dem vierten bundesweiten ERMIS-Treffen vom 24. bis 26. Juni in Berlin soll diese Erfolgsgeschichte fortgesetzt werden. Diskutiert werden sollen die Perspektiven, Handlungsfelder und der Förderbedarf lesbisch-schwuler Projekte in Deutschland und Griechenland. Aber auch Feiern und Kennenlernen sind angesagt! Anmeldungen bitte unter: greekgay.berlin@ermis.de Türk Gay & Lesbian bundesweit organisiert Türk Gay & Lesbian, die Gruppe türkeistämmiger Lesben und Schwuler im LSVD, hat sich bundesweit organisiert. Bei einem Treffen am 21. Mai in Köln wurden erste programmatische und strukturelle Konzepte erarbeitet. Neben den Gruppen aus Berlin und Nordrhein-Westfalen nahm auch die neu gegründete Regionalgruppe Baden-Württemberg teil. Mit Bali Saygili, der auch im neuen LSVD-Projekt „Migrationsfamilien“ tätig ist, wurde ein Koordinator für die bundesweite Vernetzung benannt. Als eines der ersten Projekte soll die Internetpräsenz www.tuerkgay.com überarbeitet werden. Für den Herbst ist ein Workshop mit der griechischen Gruppe ERMIS geplant, bei dem es um die Perspektiven der interkulturellen Beratungs- und Aufklärungsarbeit gehen soll. Kontakt: tuerkgay-berlin@lsvd.de Podiumsdiskussion zu Menschenrechten Um die internationale Menschenrechtssituation von Lesben und Schwulen geht es bei einer LSVD-Podiumsdiskussion, die im Rahmen der CSD-Woche in Köln stattfindet. Im Mittelpunkt der von der Puma AG unterstützten Veranstaltung wird die Lage in Moldawien und dem Libanon stehen. Vertreter schwul-lesbischer Organisationen aus beiden Ländern werden mit Repräsentanten der deutschen Menschenrechtspolitik diskutieren, die Situation in ihren Ländern schildern sowie ihre Arbeit und Ziele vorstellen. Aus Moldawien wird Maxim Anmeghichean von GenderDoc, aus dem Libanon Ghassan Makarem, Vertreter der Organisation Helem teilnehmen. Helem ist die erste schwul-lesbische Organisation in der arabischen Welt, bei GenderDoc handelt es sich um die etablierteste schwul-lesbische Nicht- regierungsorganisation aus der ehemaligen Sowjetunion. Aus Deutschland wird Frank Fischer, Referent für Innen- und Rechtspolitik der FDP-Bundestagsfraktion teilnehmen. Angefragt sind ferner Vertreter von amnesty international, dem Deutschen Institut für Menschenrechte und der EU-Kommission. Am 29. Juni um 19 Uhr im KOMED, Raum 2-3, Im MediaPark 6 in Köln. Rainbow Award für LSVD Berlin-Brandenburg Strahlende Gesichter beim Berliner LSVD: im Juni wird der Landesverband mit einem bedeutenden Preis der Gay Community ausgezeichnet. Der Regenbogenfonds der schwulen Wirte e.V. würdigt mit dem Rainbow Award 2005 die Aufklärungs- und Integrationskampagnen des LSVD. Seit 1999 betreibt der LSVD Berlin-Brandenburg das Begegungs- und Informationszentrum MILES für Migranten, Lesben und Schwule. Ziel ist es, die Migrationscommunitys über das Thema Homosexualität aufzuklären und für Toleranz gegenüber lesbischen Migrantinnen und schwulen Migranten zu werben. Im vergangenen Jahr war die Arbeit von MILES bereits mit dem Magnus-Hirschfeld-Preis ausgezeichnet worden. Der Rainbow Award wird dem LSVD insbesondere für die beiden Plakate „Kai ist schwul – Murat auch“ sowie „Cigdem ist lesbisch – Vera auch“ verliehen. Letzteres wird zum CSD 2005 auf zahlreichen Plakatwänden in Berlin großflä- chig geklebt. Zu der breit angelegten Kampagne gehört auch das brandneue Plakat „Kai ist schwul – Aljoscha auch“, das sich an Einwanderer aus Russland wendet. Der Rainbow Award wird im Rahmen des Lesbisch-schwulen Stadtfestes in Berlin verliehen. Die Laudatio hält am 18. Juni (16 Uhr) der Preisträger des Vorjahres – der Buchladen Eisenherz – auf der Hauptbühne des Festes. Erfolgreiches Team: Jörg Litwinschuh, Renate Rampf und Ben Khumalo- Seegelken vom LSVD in Berlin. Foto: LSVD RE_02_05+ 14.06.2005 12:29 Uhr Seite 4

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