respekt_heft_22_2015

3 respekt | editorial! Impressum: respekt! • Zeitschrift für Lesben- und Schwulenpolitik • ISSN 1431-701X • Herausgegeben vom Lesben- und Schwulenverband (LSVD) Redaktion: Markus Ulrich (Hauptverantwor tlicher und V.i.S.d.P.), Günter Dworek, Eva Henkel, Axel Hochrein, Klaus Jetz • Weitere Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe: Manfred Bruns, Danny Clausen-Holm, Henny Engels, Konstanze Gerhard, Stephan Haller, Sarah Kohr t, Barbara Mansberg, René Mer tens, Helmut Metzner, Wolfgang Preussner, Agnes Witte • Grafik & Layout: Franka Braun • Druck: Spree Druck Berlin GmbH • Auflage: 12.000 • Redaktionsanschrift: LSVD- Hauptstadtbüro, Almstadtstr. 7, 10119 Berlin • E-Mail: presse@lsvd.de • Internet: www.lsvd.de, www.lsvd-blog.de Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 1. Januar 2014. Für unverlangt eingesandtes Bild- und Tonmaterial wird keine Haftung übernom- men. Namentlich gekennzeichnete Beiträge, Anzeigen und Werbebeilagen geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Spendenkonto: LSVD, IBAN: DE30370205000007086800 Mitglieder des LSVD bekommen die respekt! automatisch zugeschickt. Die Eintrittskarte in den LSVD finden Sie auf Seite 26. bundesverband! 6 Neue Strategien Kongress in Berlin 7 Historischer Erfolg Stimme im ZDF-Fernsehrat 8 Hass ohne Namen? Gesetz braucht Nachbesserung 9 Beratung Arbeitgeber katholische Kirche 10 Flüchtlinge Neue Aufgaben 11 Binationale Paare Wie kommt man zusammen? 25 Nachruf Christine Przytulla verstorben 26 Wir brauchen Euch Neue Mitglieder werben länder! 21 Ort der Vielfalt Was Schule tun muss 22 Aktionspläne Bundesländer ziehen nach 23 Jubiläumsjahr LSVD Hamburg wird 20 24 Neue Kampagne Henning Scherf lesbisch? 25 Gemeinsam stärker Bündnis im Norden rubriken! 2 Impressum 3 Editorial 4 Pressespiegel 25 Jahre LSVD Verbandstag, LSVD-Perspektive 2020, Festakt und Glückwünsche 12-17 Inhalt Foto: Tatjana Meyer Foto: Caro Kadatz Crossings & Alliances Veranstaltungsreihe Inter* International Update für Yogyakarta Prinzipien Nicaragua Projekt erfolgreich beendet hirschfeld- eddy-stiftung! 18-20 B efeuer t durch die Volksabstimmung in Irland ist pünktlich zur CSD-Saison die Debatte um die Eheöffnung in vollem Gange. Denn das irische Referendum hat zweierlei sehr deut- lich gezeigt: Zum einen haben auch sehr, sehr viele Heterosexuelle keinerlei Verständnis mehr für ein Eheverbot. Vielmehr wird diese Frage zunehmend und gerade bei jungen Menschen als eine zen- trale Gerechtigkeitsfrage verstanden und gilt als ein Gradmesser, ob eine Gesellschaft allen Menschen gleiche Rechte, Anerkennung und Teilhabe gewährt. Zum anderen sagt selbst in einem historisch stark katholisch geprägten Land wie Irland die Mehrheit der Bevölkerung: Ja zu gleichen Rechten, Nein zur Homophobie. Die Diskriminierung von gleichgeschlechtlichen Paaren kann, soll und darf kein christlicher Wert sein. Die Bevölkerung Irlands zumindest kann einen christlichen Glauben und die Eheöffnung sehr gut miteinander vereinbaren. Und das setzt die Union enorm unter Zugzwang. Denn im Deutschen Bundestag blockieren nur noch die CDU/CSU und Kanzlerin Merkels Bauchgefühl. Seit Merkels Amtsantritt 2005 herrscht hier politischer Stillstand. Das Bundesverfassungsgericht musste den Job übernehmen und die Gleichstellung lesbischer und schwuler Paare vorantreiben. Homophobie soll offenbar den christlich-konservativen Markenkern definieren. Die jeweiligen Koalitionspartner ließen sich das gefallen. Die Bevölkerung in Deutschland hingegen ist da schon weiter. Alle Umfragen zeigen: Eine breite Mehrheit der Menschen ist für eine vollständige Gleichstellung lesbischer und schwuler Paare durch Öffnung der Ehe. Selbst Anhängerinnen und Anhänger der Union teilen mehrheitlich nicht die homophobe Argumentation ihrer Parteiführungen und sind für Gleichstellung. Inzwischen stehen auch immer mehr Bundestagsabgeordnete der Union auf. Sie wollen sich nicht länger in politische Geiselhaft nehmen lassen und absurde bis erschre- ckende Argumente verteidigen, um das diskriminierende Eheverbot noch irgendwie zu legitimieren. Das Eheverbot für Lesben und Schwule muss fallen. Die Eingetragene Lebenspartnerschaft war ein wichtiger Zwischenschritt auf dem Weg von der Rechtlosigkeit zur Gleichstellung. Mit der Eingetragenen Lebenspartnerschaft werden lesbische und schwule Paare aber in einem Sonderstatus gehalten, der signalisiert, dass sie gegenüber der Ehe als minderwertig angesehen werden. Daher haben mit Irland nun bereits 20 Staaten die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet und so deren rechtliche wie symbolische Diskriminierung vollständig beseitigt. Sie haben verstanden: Es geht nicht um Sonderrechte, sondern um Gleichstellung. Zusammen mit dem Onlineportal Campact haben wir daher als Kampagnenpartner eine Petition an Bundeskanzlerin Merkel initiiert. Denn statt uns im Lebenspartnerschaftsrecht bürokratisches Klein-Klein und Flickschusterei scheibchenweise zu servieren, geht es jetzt 14 Jahre nach dem Inkrafttreten des Lebenspartnerschaftsgesetzes um die ganze Wurst. Denn wirkliche Gleichstellung heißt Eheöffnung. Die Zeit ist reif – Auch in Deutschland. Darum fordern wir: Frau Merkel, öffnen Sie die Ehe für alle! Markus Ulrich Foto: Caro Kadatz Ehe für alle

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