respekt_heft_25_2018

52 53 respekt | bundesverband! Die Geschäftsstelle beantwor tet zahlreiche und vielfältige Anfragen von LSBTI, auch mit Hinweis auf die Ratgeberseiten auf der Website des LSVD. Die Anfragen von Geflüchteten haben gegenüber dem Vorjahr zwar leicht abgenom­ men, machen aber immer noch einen erheblichen Anteil der Beratungstätigkeit aus. In Beantwortung der Anfragen wird auch auf die mehrsprachige Webseite www.queer-refugees.de hingewiesen. Die Rechtsberatung wurde im vergangenen Jahr zunächst von Sandro Wiggerich und bei seiner Abwesenheit von Manfred Bruns fortge­ führt. Da Sandro Wiggerich wegen einer beruf­ lichen Veränderung die Rechtsberatung Ende 2017 aufgeben musste, wurde die Beratungstätigkeit neu ausgeschrieben. Von den sehr qualifizierten Bewerber*innen konnten Maria Seitz und Richard Yamato gewonnen werden. Richard Yamato wird zukünftig die allgemeine Rechtsberatung wahrneh­ men, Maria Seitz im Projekt Queer Refugees spe­ ziell die Anfragen von Geflüchteten beantworten. Die Ratgeberseiten und die Dokumentation ein­ schlägiger Rechtsprechung werden von Manfred Bruns ständig aktuell gehalten. Inhaltlich sind in der Rechtsberatung fast sämtliche Rechts­ gebiete betroffen; deutliche Schwerpunkte liegen jedoch im Familienrecht (oft mit Auslandsbezug: grenzüberschreitende Familiengründung, bina­ tionale Lebenspar tnerschaften/Ehen, Ehen im Ausland), im Ausländer- und Asylrecht sowie im Arbeitsrecht. Einen neuen Schwerpunkt in der Rechtsberatung stellen Fragen dar, die sich im Zusammenhang mit der Eheöffnung ergeben – ins­ besondere zu Familien- und Abstammungsrecht, aber auch in allen anderen Rechtsbereichen, die Ehegatten betreffen. 5. Rechtsberatung respekt | bundesverband! Der LSVD arbeitet seit etlichen Jahren intensiv im Forum Menschenrechte mit. Klaus Jetz vertritt den LSVD in der AG Wirtschaft und Menschenrechte. Henny Engels arbeitet für den LSVD in der AG Rechte von Frauen und LSBTI* mit und ist derzeit die kommissarische Sprecherin dieser AG. Im Forderungskatalog des Forums zur Bundestagswahl 2017 konnten die Themen und Anliegen des LSVD gut platziert werden. Die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld feierte 2016 ihr fünfjähriges Bestehen. Seit Beginn sitzen zwei Vertreter*- innen des LSVD (mit 1 Stimmrecht) im Kuratorium der Stiftung. Henny Engels ver tritt den LSVD in der Mitglieder­ versammlung des Deutschen Instituts für Menschenrechte und wurde 2016 in das Kuratorium des Instituts gewählt. Der LSVD ist seit Gründung der Antidiskriminierungsstelle des Bundes in deren Beirat vertreten. In der Nachfolge von Manfred Bruns ist Uta Schwenke seit 2014 vom BMFSFJ als Vertreterin berufen. Der Beirat tagt regelmäßig zwei Mal im Jahr und soll die ADS beraten. Die letzte Beiratssitzung der 2017 zu Ende gegangenen Wahlperiode fand am 13.09.2017 mit Verabschiedung der langjährigen Leiterin Frau Lüders statt. Der LSVD wür­ digte das große Engagement und die Verdienste von Frau Lüders für die Rechte von LSBTI, insbesondere bei der Rehabilitierung der nach § 175 StGB Verurteilten. Die Stiftung „Denkmal für die ermordeten Juden Europas“ betreut auch das Denkmal für die im Nationalsozialismus ver­ folgten Homosexuellen in Berlin. Seit vielen Jahren wird der LSVD im Beirat der Stiftung von Günter Dworek vertreten. Aktuell wird ein neuer Kurzfilm produzier t, der ab Juni 2018 im Homo­ sexuellen-Denkmal gezeigt werden soll. Derzeit läuft zudem die Vorbereitung für den Festakt zum zehnjährigen Bestehen des Denkmals, der am 3. Juni 2018 statt­ findet. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird dor t ein Grußwor t halten. Der LSVD ist seit Gründung Mitglied des Bündnisses Solidarität mit den Sinti und Roma Europas und wird dor t abwechselnd ver treten durch Helmut Metzner und Henny Engels. Das Bünd­ nis will dem immer noch vorhandenen und in brei­ ten Bevölkerungsschichten akzeptierten Antiziganismus begegnen, weil es Aufgabe der bürgerlichen Gesellschaft, der Medien und der Politik ist, roma- und sintifeindliches Denken und Handeln zu benennen, zu verurteilen, dagegen anzugehen und den Betroffenen ihre Solidarität auszu­ sprechen.Das Bundesinnenministerium ist der Veranstalter des halbjährlich tagenden Forums gegen Rassismus. Der LSVD ist Mitglied und nimmt an den Sitzungen teil. Auch in der No-Hate-Speech-Kampagne ist der LSVD beteiligt. Zudem ist der LSVD Praxispartner des Forschungsprojekts „REVERSE („KRisE der Geschlechter-VERhältnisSE?) Anti-Feminismus als Krisenphänomen mit gesellschafts­ spaltendem Potenzial“) an der Universität Marburg und ist im Fachbeirat des „Wissensnetz Geschlechtliche Vielfalt & Gleichgeschlechtliche Lebensweisen“ vom Bildungsträger ABqueer e.V. und FLMH – Labor für Politik und Kommunikation. 3. Mitarbeit in Netzwerken und Vertretungsaufgaben Fotos: Caro Kadatz UNTERSTÜTZUNG VON LSBTI- PROJEKTEN UND NOTFALLHILFE An Freundinnen und Freunde des LSVD in Russ­ land, die sich um nach Moskau oder St. Petersburg geflüchtete LSBTI aus Tschetschenien kümmern, konnte im vergangenen Jahr mit Unterstützung des Aktionsbündnisses gegen Homophobie ein hoher Spendenbetrag überwiesen werden. Weitere Spendengelder wurden weitergeleitet an die Partnerorganisationen in Uganda, Nigeria sowie Kanada, wo die exiliranische Organisation IRQR ansäs­ sig ist, die LSBTI-Geflüchtete aus dem Iran unterstützt. Insgesamt konnten wir im Berichtszeitraum über 44.500 Euro an eingeworbenen Spendengeldern für LSBTI-Menschenrechtsverteidiger*innen weiterleiten. LGBTI-PLATTFORM MENSCHENRECHTE STREITET FÜR INKLUSIONSKONZEPT Am 1. Juni 2017 hat die Plattform die internatio­ nale Konferenz „Time to react – zivilgesellschaftliche Handlungsspielräume stärken“ im Auswärtigen Amt in Berlin durchgeführt. Anlässlich der Konferenz haben GPP, Dreilinden und die EVZ ein internationales Geber- Treffen am Morgen vor der Konferenz durchgeführt, intensiv unterstützt von der HES. Am 18. November 2017 hat die Plattform ein „13-Punkte-Forderungspapier“ aufgestellt. Darin sind die „Vorüberlegungen zu einem LSBTIQ*-Inklusions­ konzept aus zivilgesellschaftlicher Sicht formuliert. Das 13-Punkte-Papier wurde im Auswärtigen Amt vorgestellt, es enthält im Wesentlichen Forderungen an die Politik des BMZ. 2.v.l. Sarah Kohrt (Hirschfeld-Eddy-Stiftung) bei der Konferenz „Time to React“ Henny Engels , LSVD-Bundesvorstand Helmut Metzner , LSVD-Bundesvorstand

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