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Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD)

Mit Rechtspopulismus und Verschwörungstheorien zum ESC !?

Songtexte mit offenen Gewaltphantasien gegen Homosexuelle und andere Minderheiten dürfen nicht Deutschland repräsentieren

Pressemitteilung vom 19.11.2015

Anlässlich der Nominierung von Xavier Naidoo zum diesjährigen Eurovision Song Contest, erklärt Tobias Zimmermann, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbands (LSVD):

Die Nominierung von Herrn Naidoo durch die ARD halten wir für mehr als bedenklich. Er propagierte in der Vergangenheit immer wieder Thesen, die man sonst nur aus der Ecke von Rechtpopulisten wie der AfD kennt. In einem Interview mit dem ZDF-Morgenmagazin antworte er auf die Frage: „Sind wir denn in Deutschland frei? Nein, wir sind nicht frei. Deutschland ist immer noch ein besetztes Land.“

Die offensichtliche Negierung von Staatlichkeit und unserer Demokratie darf nicht mit der Nominierung für den ESC honoriert werden. Mit seinen Äußerungen folgt er den Argumentationsmustern der „Reichsbürger“, für die das Deutsche Reich immer noch völkerrechtlichen Bestand hat und die aus ihrem Rechtsradikalismus keinen Hehl machen.

Seine Songtexte sind voll von offenen Gewaltphantasien gegen Homosexuelle. So hat er sich bislang nicht von dem gemeinsamen Album  mit Kool Savas distanziert. In einem Lied der Platte heißt es beispielsweise:

"Ich schneid euch jetzt mal die Arme und die Beine ab, und dann ficke ich euch in den Arsch, so wie ihr es mit den Kleinen macht. Ich bin nur traurig und nicht wütend. Trotzdem würde ich euch töten. Ihr tötet Kinder und Föten und ich zerquetsch euch die Klöten. Ihr habt einfach keine Größe und eure kleinen Schwänze nicht im Griff. Warum liebst du keine Möse, weil jeder Mensch doch aus einer ist? Wo sind unsere Helfer, unsere starken Männer, wo sind unsere Führer, wo sind sie jetzt?"

Wollen wir, dass unser Land durch solch einen Künstler beim ESC vertreten wird?

LSVD-Bundesverband

Pressekontakt

Pressesprecher*in Kerstin  Thost

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