Junge Union fällt mit Homophobie und Wehrmachtsverherrlichung auf
LSVD fordert konsequentes Einschreiten vom Bundesvorsitzenden Ziemiak
Presseberichten zufolge hat eine rund fünfzehnköpfige Gruppe der Jungen Union Hessen im Rahmen einer „Exkursion“ nach Berlin und nach einem Treffen mit ihrem Bundesvorsitzenden Paul Ziemiak am 9. November in einer Berliner Gaststätte homophobe Parolen („Schwuchteln“) gegrölt und das „Westerwaldlied“ angestimmt. Dazu erklärt Axel Hochrein, Mitglied im Bundesvorstand des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD):
Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) ist entsetzt über die Ausfälle von Vertretern der Jungen Union. Wir erwarten von Paul Ziemiak als Bundesvorsitzenden der Jungen Union unverzüglich Aufklärung über diesen Vorfall. Die Junge Union muss sich von diesem Verhalten unmissverständlich distanzieren und glaubwürdig und konsequent gegen homophobe und wehrmachtsverherrlichende Tendenzen in ihrer Organisation einschreiten. Das hat der LSVD auch in einem offenen Brief an Ziemiak deutlich gemacht.
Die Junge Union ist die Jugendorganisation von CDU und CSU. Beide Parteien trugen in der Vergangenheit die politische Hauptverantwortung dafür, dass homosexuelle Menschen in der Bundesrepublik auch nach Ende des Nationalsozialismus noch jahrzehntelang menschenrechtswidrig staatlich verfolgt wurden. Erst im letzten Jahr hat der Bundestag die Opfer dieser Verfolgung rechtlich rehabilitiert. Umso unfassbarer ist es, dass sich offenbar Mitglieder der Jungen Union in beleidigenden homophoben Ausfällen ergehen.
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