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Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD)

Gleichstellungsgegner*innen die Stirn bieten

Das LSVD-Projekt „Miteinander stärken”

Alle die sich den Positionen von Rechten entgegenstellen, werden zum „Volksfeind“. So geraten auch zivilgesellschaftliche Organisationen unter Druck und sehen sich in ihren Handlungsspielräumen bedroht. Vor diesem Hintergrund empowert das LSVD-Projekt „Miteinander stärken“ Aktivist*innen, Bündnispartner*innen und andere zivilgesellschaftliche Akteur*innen.

Rechtspopulistischen Ideologien entgegenzutreten ist eine Herausforderung. Viele Verbände, die wie der LSVD im Bundesprogramm „Demokratie leben!“ mitwirken, sehen mit Sorge eine drohende gesellschaftliche Spaltung. Die Grenzen des Sagbaren haben sich bereits verschoben, und diskriminierende Meinungen werden immer offener vertreten.

Deckmantel Meinungsfreiheit?!

Gegner*innen von Gleichstellung versuchen menschenfeindliche Haltungen unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit zu legitimieren. Abwertende Haltungen gegenüber Minderheiten werden so in die gesellschaftliche Mitte transportiert und reproduziert. Hemmschwellen für verbale und nicht selten auch körperliche Angriffe sind in den letzten Jahren deutlich gesunken. Ideologien der Ungleichwertigkeit wirken dabei oft als Katalysator und sollen gewalttätige Angriffe legitimieren. Vereine und Organisationen sollten hier Haltungen entwickeln, die sie auch in ihrem alltäglichen Handeln umsetzen können.

Ins Visier geraten nicht nur Journalist*innen oder Politiker*innen, sondern auch LSBTI*, Muslim*innen, Jüd*innen, Sinti und Roma. Alle die sich den Positionen von Rechten entgegenstellen, werden zum „Volksfeind“. So geraten auch zivilgesellschaftliche Organisationen unter Druck und sehen sich in ihren Handlungsspielräumen bedroht. Das Zusammenwirken von religiösen Fundamentalist*innen und Organisationen aus dem rechten Spektrum verschärft die Situation.

Was kann man tun?

Vor diesem Hintergrund empowert das LSVD-Projekt „Miteinander stärken“ seit 2017 Aktivist*innen, Bündnispartner*innen und andere zivilgesellschaftliche Akteur*innen. Wie können Initiativen reagieren, wenn die eigene Arbeit von Rechts diskreditiert und angegriffen wird? Welche Strategien unterstützen das Miteinander von Organisationen in unterschiedlichen Themenbereichen? Wie lässt sich im Rahmen der politischen Bildung für eine vielfältige Demokratie werben?

Gemeinsam mit Organisationen wie dem Arbeiter-Samariter-Bund NRW, dem Deutschen Bundesjugendring, dem Bundesverband Netzwerke von Migrantenorganisationen oder dem Zentralrat Deutscher Sinti und Roma diskutierten und entwickelten wir Handlungsansätze. Das Projekt hat so in den letzten Monaten hunderte Fachkräfte und Aktive zusammengebracht, gestärkt und eine Allianz der Vielfaltsverteidiger*innen angestoßen.

Regenbogenparlament 2019 in Hamburg

Weiterer wichtiger Teil des Projektes sind die Regenbogenparlamente. Nach Berlin und Köln wird das Dritte Regenbogenparlament am 07. September 2019 an der Universität Hamburg stattfinden.

Gemeinsam mit der Hamburger Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung und der Universität Hamburg sollen diesmal vor allem Themen diskutiert werden, die besonders junge Menschen bewegen. Der professionelle Umgang mit Themen der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt in der Jugendarbeit steht dabei ebenso auf der Agenda wie die Themen „Soziale Medien“, Schule & Bildung, internationale Jugendarbeit oder auch das Thema „Jung, queer und auf der Flucht“.

Das „Regenbogenparlament“ hat sich seit seinem Auftakt an der Humboldt-Universität zum bundesweit einmaligen Leuchtturm-Forum für das Thema „Regenbogenkompetenz“ entwickelt. Neben dem fachlichen Austausch dient es vor allem auch der Bildung eines breiten Bündnisses, um die Akzeptanz der Vielfalt von Identitäten und Lebensweisen im gesellschaftlichen Miteinander zu verankern.

Jürgen Rausch & René Mertens
LSVD-Projekt „Rechtspopulismus entgegenwirken“
www.miteinander-staerken.de