Broschüre „Beratung von queeren Geflüchteten“
Handlungsempfehlungen im Kontext sexuelle und geschlechtliche Vielfalt und Flucht
Im deutschen Asylverfahren müssen LSBTIQ*-Geflüchtete ihre Verfolgung in einer Anhörung glaubhaft nachweisen und hierfür die eigene Identität offenlegen. Doch für viele LSBTIQ*-Geflüchtete ist es aufgrund von vorherrschenden Stereotypen sowie Gefühlen wie Scham und Angst eines der größten Hindernisse, sich als solche zu erkennen zu geben.
Für die Beratung und Begleitung braucht es deshalb nicht nur ein umfassendes rechtliches Knowhow, sondern auch eine gewisse Sensibilität, professionelle Beratungskompetenz und Haltung im Umgang mit LSBTIQ*-Geflüchteten, durch die sich Schutzsuchende gesehen und angesprochen fühlen und die für die Identifizierung ihrer besonderen Bedarfe notwendig sind.
Die Broschüre "Beratung von queeren Geflüchteten" des Paritätischen und des LSVD⁺ – Verband Queere Vielfalt möchte Beratende genau hierbei unterstützen, indem sie einen Überblick über die asyl- und aufenthaltsrechtlichen Rahmenbedingungen gibt und häufige Beratungsbedarfe und -anlässe von LSBTIQ*-Geflüchteten praxisnah schildert. Anhand von Fallbeispielen werden anwendungsorientierte Informationen und konkrete Handlungsempfehlungen gegeben.
Die Arbeitshilfe richtet sich vornehmlich an Beratende, die schwerpunktmäßig mit Geflüchteten arbeiten, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität Verfolgung erleben oder erlebt haben. Sie ist jedoch auch für alle gedacht, die im Rahmen ihrer Tätigkeit in allgemeinen Beratungsstellen Geflüchtete beraten.
Die Broschüre kann kostenfrei unter lsvd@lsvd.de bestellt werden bzw. steht als pdf zum Download bereit.
Weiterlesen
- Terminologie-Liste für Sprachmittlung in Asylverfahren mit Bezug zur sexuellen Orientierung und/oder geschlechtlicher Identität (SOGI)
- Asylrecht: bei LSBTIQ* Asylsuchenden darf nicht von diskretem Leben ausgegangen werden
- Flüchtlinge schützen, Integration fördern. Flüchtlingspolitische Forderungen des LSVD⁺
- FAQs: Lesbische, schwule, bisexuelle, trans und inter sowie weitere queere Geflüchtete