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Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD⁺)

Selbstverständlich Vielfalt: Kooperationsverbund für sexuelle, romantische und geschlechtliche Selbstbestimmung

LSVD+ startet mit neuem Kooperationsverbund

Der Kooperationsverbund für sexuelle, romantische und geschlechtliche Selbstbestimmung konnte zum Jahresbeginn 2025 unter dem Namen „Selbstverständlich Vielfalt“ seine Arbeit aufnehmen. Der LSVD+ kooperiert in diesem neuen Verbund mit Intergeschlechtliche Menschen e.V., Queere Bildung e. V., dem Bundesverband Trans* und der Akademie Waldschlösschen. Das gemeinsame Vorhaben wurde für die Förderung durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ ausgewählt.

Regenbogenkompetenz für Fachkräfte und Verbände

Die Erhöhung der Regenbogenkompetenz ist Dreh- und Angelpunkt des LSVD+-Projekts. Diese Kompetenz ermöglicht einen professionellen und diskriminierungsarmen Umgang mit Themen der sexuellen, geschlechtlichen und romantischen Vielfalt. Zur Weitergabe des Wissens entwickeln wir kreative Bildungsformate. Mit digitalen oder Workshops vor Ort und dem Regenbogenparlament bringen wir Fachkräfte der Kinder- und Jugendarbeit, der Wohlfahrtspflege, der politischen Bildung und gesellschaftlicher Initiativen sowie Vertretungen aus Verwaltung und Politik zusammen. Wir schaffen damit Möglichkeiten zum Austausch, zur nachhaltigen Vernetzung und zur Qualifizierung. In unserem Projekt erstellen wir Bildungsmaterialien für die Anwendung in den Regelstrukturen. Damit wirken wir feindlichen Einstellungen gegenüber Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans* sowie intergeschlechtlichen, asexuellen, aromantischen und queeren Menschen (LSBTIAQ*) erfolgreich entgegen.

Zusammenarbeit mit den Regelstrukturen

Die bereits bestehenden Ansätze im Umgang mit LSBTIAQ*-Feindlichkeit aus dem vorhergehenden Kompetenznetzwerk entwickeln wir weiter. Dazu laden wir auch andere zivilgesellschaftliche Verbände zur Zusammenarbeit ein. Durch das Lernen voneinander wird der Umgang mit menschenfeindlichen Einstellungen verbessert und für gegenseitige Solidarität geworben. Ausdrücklich eingeladen sind sowohl Organisationen aus queeren Community-Strukturen als auch aus Regelstrukturen. Mit diesem breit angelegten Ansatz schmieden wir Bündnisse in der Mitte der Gesellschaft. Wir geben damit Impulse für den Aufbau und die Stärkung einer Allianz zur Verteidigung der Demokratie. Wir treten gemeinsam mit unseren Verbündeten für ein respektvolles und vielfältiges Miteinander ein. „Gesellschaftliche Vielfalt und der Abbau von Diskriminierung beinhalten sexuelle, romantische und geschlechtliche Selbstbestimmung“, so lautet die Kernbotschaft des neuen Kooperationsverbunds.

Angebote für interessierte Fachkräfte

Interessierte Fachkräfte können sich in unseren Workshops regional, digital und themenbezogen vernetzen. Die Fachpapiere stellen sowohl einen Anlass zum Selbststudium dar als auch den Ausgangspunkt zur Verbreitung des Wissens um die Regenbogenkompetenz. Zahlreiche Links führen zu weitergehenden Quellen als Argumentationsgrundlage und zu Vorschlägen für berufspraktische Methoden. Neben den thematischen Veranstaltungen und Veröffentlichungen bieten wir spezielle Inhouse-Schulungen für ausgewählte Einrichtungen der Regelstrukturen an. In maßgeschneiderten Beratungen erlangen die Fachkräfte hilfreiche Impulse zu einer vielfältigeren Fachpraxis und zur Entwicklung ihrer Strukturen. Diese Impulse dienen der Initiierung einer individuellen Organisationsentwicklung auf dem Weg zu einer fachgerechten Umsetzung von Maßnahmen der Vielfaltspädagogik.

Kooperation im Verbund

Dem LSVD+ obliegt die Koordination des Kooperationsverbunds. Er ist die erste Anlaufstelle für interessierte Organisationen und stellt grundlegende Informationen zu den Themen der sexuellen, geschlechtlichen und romantischen Vielfalt und Selbstbestimmung zur Verfügung. Die Verbündeten bieten eine jährliche Webtalk-Reihe und einen Online-Fachtag für Multiplikator*innen aus etablierten Organisations- und Vernetzungsstrukturen an. Darüber hinaus veröffentlichen sie gemeinsam Fachpapiere zur Sensibilisierung und als Handlungsempfehlung. In kompakter Weise bündeln sie so das Wissen der LSBTIAQ*-Communities und vermitteln es als Handreichung für die Fachpraxis. Innerhalb des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ organisieren sie halbjährliche Vernetzungstreffen für die Innovationsprojekte, die ebenfalls Antidiskriminierungsarbeit für marginalisierte gesellschaftliche Gruppen leisten.

Intersektionaler Austausch

Die Verbündeten engagieren sich für die Vernetzung mit den Kooperationsverbünden aus anderen Themenfeldern. Die Palette an Themen reicht dabei von Vielfaltgestaltung über Extremismusprävention bis hin zu Demokratieförderung. Eine intensive Verbindung besteht zu den Projekten, die vergleichbare Ansätze gegen Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit entwickeln. Die Verbündeten arbeiten dementsprechend mit intersektionalem Fokus zu ausgewählten phänomenübergreifenden Schwerpunkten. Als Beispiele seien genannt: Sexismus, Klassismus, Antisemitismus, Antiziganismus und Rassismus. Ein weiterer Schwerpunkt besteht in der verbandsübergreifenden Auseinandersetzung mit Queerness und Religion.

Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.selbstverstaendlich-vielfalt.de/lsvd/

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend fördert den Kooperationsverbund „Selbstverständlich Vielfalt“ im Rahmen der dritten Förderperiode des Bundesprogramms „Demokratie leben!“: www.demokratie-leben.de

Wenn Sie mehr über das LSVD+-Projekt und unsere Angebote erfahren möchten, dann wenden Sie sich an das Team Jürgen Rausch, Clara Clasen, Leonie Achterhold und Christian Lapp unter:

koordinierungsstelle@lsvd.de