80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz
LSVD⁺: Gedenken als Auftrag für eine demokratische Zukunft

Berlin, 26.01.2025. Der LSVD⁺ – Verband Queere Vielfalt e.V. ruft anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung von Auschwitz zur nachhaltigen Stärkung und Absicherung inklusiver Erinnerungskultur und Gedenkarbeit auf. Die historische Verfolgung queerer Menschen im Nationalsozialismus und darüber hinaus muss sichtbarer werden, um Diskriminierung in der Zukunft entgegenzutreten und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern. Dazu erklärt Alva Träbert aus dem Bundesvorstand des LSVD⁺:
Als LSVD⁺ gedenken wir heute aller Opfer des Nationalsozialismus. Im Sinne einer inklusiven Erinnerungskultur setzen wir uns dafür ein, dass keine Hierarchisierung der Opfergruppen vorgenommen wird. Wir wünschen uns eine Gedenkkultur, die alleVerfolgten angemessen gemeinsam würdigt. Gedenken bedeutet immer auch, Menschenwürde, Menschenrechte und demokratische Werte konsequent zu verteidigen: Im aktuellen Wahlkampf und den anstehenden Koalitionsverhandlungen darf Demokratieförderung und die Arbeit gegen rechtsextremes und geschichtsrevisionistisches Gedankengut nicht vergessen werden. 80 Jahre nach der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz und 90 Jahre nach der Verschärfung des §175 durch die Nationalsozialist*innen ist der Schutz queeren Lebens dringender denn je.
Mit der laufenden politischen Bildung, Leuchtturmprojekten und zeitlich begrenzter Projektförderung allein können Hetze und steigender menschenfeindlicher Hass nicht aufgehalten werden. Das Demokratiefördergesetz kann das ändern und der Zivilgesellschaft den Rücken stärken. In jedem Fall muss die nächste Bundesregierung ausreichende Mittel bereitstellen, um zivilgesellschaftliche Arbeit für Demokratie und Menschenrechte auch dann zu gewährleisten und abzusichern, wenn sich der politische Wind in Kommunen und Ländern weiterdreht, sodass diese ihrer Zuständigkeit in dem Bereich nicht mehr nachkommen können. Die aktuelle Bundesregierung hat als Teil des Aktionsplans Queer Leben auch die Bedeutung einer inklusiven Gedenk- und Erinnerungskultur anerkannt. Dieser Aktionsplan muss auch von der nächsten Bundesregierung weiter umgesetzt und das Amt der*des Queerbeauftragten verstetigt werden. Der heutige Tag erinnert uns auch daran, dass es bei der Bundestagswahl um nichts weniger geht als die Zukunft von Demokratie und Menschenrechten in Deutschland.
Weiterlesen
- Empfehlungspapier der Verbände und Vertreter*innen der LSBTIQ*-Community im Rahmen der Arbeitsgruppe Erinnerungskultur des Beteiligungsprozesses zum Aktionsplan „Queer leben“
- Beiträge des LSVD⁺ zu Aufarbeitung und Gedenken
- Zusammen für Gerechtigkeit
- Gedenkstunde des Deutschen Bundestages für die Opfer des Nationalsozialismus 2023
- Verbotene Liebe - Queere Schicksale in der NS-Diktatur - ZDFmediathek
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