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Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD⁺)

Stromnetz Berlin reinigt Denkmal am Magnus-Hirschfeld-Ufer

Zeichen der Solidarität für das Queer-Gedenken in Berlin

Pressemitteilung vom 05.09.2025

Berlin, 5. September 2025 –  Der LSVD Verband Queere Vielfalt Berlin-Brandenburg e.V. bedankt sich herzlich bei seinem Partner Stromnetz Berlin, der sich im Rahmen des Berliner Queer-Bündnisses mit großem Engagement für den Erhalt queerer Erinnerungsorte einsetzt. So hat das Unternehmen kürzlich erneut eine umfassende Reinigung des Denkmals für die erste homosexuelle Emanzipationsbewegung am Magnus-Hirschfeld-Ufer übernommen – ein starkes Zeichen gegen die wiederholten Schändungen des Ortes.

Symbolik der Calla-Lilien am Denkmal
Das 2017 eingeweihte Denkmal besteht aus sechs farbenfrohen, rund vier Meter hohen Calla-Lilien, jede in einer Farbe der Regenbogenfahne. Die Calla ist nicht nur eine stilisierte, auffällige Pflanze – sie trägt zugleich weibliche und männliche Blüten, ein eindrucksvolles Symbol für die Vielfalt sexueller und geschlechtlicher Identitäten.
Die Skulptur erinnert an die weltweit erste homosexuelle Emanzipationsbewegung, die 1897 durch Magnus Hirschfeld und sein Wissenschaftlich-humanitäres Komitee in Berlin ihren Anfang nahm.

„Das Denkmal ist nicht nur ein Ort der Erinnerung, sondern auch ein Ort der Mahnung: Es steht für Sichtbarkeit, Geschichte und den anhaltenden Kampf gegen Diskriminierung. Dass unser Bündnispartner Stromnetz Berlin so entschlossen Verantwortung übernimmt, verdient große Anerkennung.“
– Florian Winkler-Schwarz, Geschäftsführer des LSVD Berlin-Brandenburg

Wiederholte Schändungen des Gedenkortes
Leider ist das Denkmal – ebenso wie die daneben befindlichen historischen Hinweistafeln – immer wieder Ziel von Vandalismus und queerfeindlicher Gewalt. In den vergangenen Jahren wurden unter anderem die Tafeln beschmiert, beschädigt oder ganz entfernt, Bodenleuchten zerstört und Informationsflächen entstellt.

„Solche Angriffe richten sich gegen unsere Geschichte, unsere Gemeinschaft und letztlich gegen das demokratische Selbstverständnis unserer Stadt. Wir dürfen das nicht hinnehmen – das Denkmal muss geschützt und als Lernort erhalten bleiben.“
– Ulrich Keßler Vorstand des LSVD Berlin-Brandenburg

Dank an Stromnetz Berlin – gelebte Solidarität
Die jüngste Reinigung durch Stromnetz Berlin wurde auf Initiative des Unternehmens im engen Austausch mit dem LSVD umgesetzt. Die Arbeiten umfassten unter anderem die Entfernung von Verschmutzungen, das Polieren der Calla-Lilien sowie die Pflege der Umgebung. Seit 2015 gehört Stromnetz Berlin als erstes Unternehmen aus dem Energiesektor dem Berliner Queer-Bündnis an und hat schon mehrfach sein Engagement für Vielfalt und Inklusion unter Beweis gestellt. Mit der Reinigung des Denkmals und seines Umfelds übernahm Stromnetz Berlin erneut Verantwortung.   

„Berlin ist eine bunte, vielfältige und inklusive Stadt – diesen gerade bei queeren Menschen guten Ruf gilt es, gemeinsam zu erhalten. Als kommunales Unternehmen bringen wir diese Stadt 24/7 zum Leuchten, Vibrieren und geben ihr Energie. Das macht uns stolz, denn dadurch tragen wir zur Teilhabe aller Menschen an der Gesellschaft bei.
Die Pflege des Denkmals ist für uns ein Beitrag zum Respekt gegenüber queerer Geschichte,“
sagt  Nadine Kühne, Leiterin Unternehmenskommunikation bei Stromnetz Berlin.

Für eine offene Stadt – gegen Hass und Zerstörung
Der LSVD Berlin-Brandenburg fordert Politik, Verwaltung und Stadtgesellschaft auf, dem Schutz queerer Erinnerungsorte höchste Priorität einzuräumen. Sichtbarkeit und Respekt dürfen nicht dem Vandalismus überlassen werden – vielmehr braucht es kontinuierliche Pflege, Präsenz und Bildungsarbeit.

LSVD⁺ Berlin-Brandenburg

Pressekontakt

Pressesprecher*in Florian  Winkler-Schwarz

LSVD Verband Queere Vielfalt Berlin-Brandenburg e.V.
Feurigstraße 54
10827 Berlin

Tel.: 030 – 75 43 7700
E-Mail: presse@lsvd.berlin