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Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD⁺)

Gegen Hass und Hetze - Für ein solidarisches Miteinander

LSVD+ in MV zum CSD Grevesmühlen

Pressemitteilung vom 10.09.2025

Wismar, 10.09.2025. Am kommenden Samstag, den 13.09.2025 findet in Grevesmühlen, einer Kleinstadt im Landkreis Nordwestmecklenburg mit rund 10.000 Einwohner*innen, der erste CSD der Stadtgeschichte statt. Wie alle CSDs in MV ist diese Veranstaltung als bunte, demokratiefreundliche und vor allem friedliche Demonstration mit anschließendem Straßenfest geplant. Unter dem Motto „Unsere Liebe ist stärker als Euer Hass“ laden die Veranstalter*innen alle Interessierten dazu ein sich für eine vielfältige Gesellschaft und die Rechte queerer Menschen einzusetzen, welche schließlich auch Teil der Stadtgemeinschaft Grevesmühlen sind.

Als Reaktion mobilisiert nun der rechte Rand zur Gegendemonstration. Unter der Führung des vorbestraften und bekennenden Rechtsextremen Sven Krüger wird über Social-Media-Kanäle und Flyer zum vermeintlichen Kulturkampf aufgerufen „Für Familie, Heimat und Tradition – statt CSD, Pädophilie und Perversion.“ Die Absichten und das niederträchtige Motiv sind klar erkennbar. Neben der geschmacklosen und ekelhaften Verächtlichmachung der queeren Community wird der Versuch unternommen Chaos zu stiften, zu polarisieren, einen kriminellen Anschein zu erwecken und nicht zuletzt jene einzuschüchtern, die es wagen sollten sich solidarisch zu zeigen. Auch geht es darum negative Schlagzeilen zu provozieren und der ansässigen Bevölkerung einzureden, dass der CSD und die Menschen, die für diesen eintreten, der Stadt nur Ärger bringen. Ihnen allein soll die Verantwortung für die ursprünglich durch rechts entstehende Unruhe zugesprochen werden. Gleichzeitig wird Schritt für Schritt das Unsagbare wieder sagbar gemacht, das weitgehend akzeptierte wieder zur Verhandlung gestellt. Ethnische Herkunft, sexuelle und geschlechtliche Identität aber auch alternative Rollenbilder, kurz anders zu sein, als das völkische Ideal einer homogenen Gemeinschaft, wird in Zweifel gezogen, gar abgesprochen und schließlich zur angeblichen Gefahr für alle Bürger*innen stilisiert.

Dem wollen wir als LSVD Landesverband MV ganz klar widersprechen. Die Bedrohung für den demokratischen Staat und seine Bevölkerung, zu der auch queere Menschen gehören, liegt in der völkisch-nationalen Ideologie und ihrer Handlanger*innen, die mittlerweile auch in Gemeinderäten und im Bundestag sitzen. Sie sind es vor denen Eltern ihre Kinder schützen sollten, nicht vor dem CSD. Denn eines sollte keinesfalls vergessen werden: Seit über 20 Jahren werden CSDs in Mecklenburg-Vorpommern und bundesweit trotz inhaltlicher Kontroversen friedlich begangen. Erst das Wiedererstarken rechtsradikalen Gedankenguts und dessen Duldung durch die immer noch schweigende Mehrheitsgesellschaft führen dazu, dass Veranstaltungen wie der CSD Grevesmühlen nun auch hierzulande durch Wasserwerfer und Polizeigroßaufgebot geschützt werden müssen. Doch nicht vom CSD geht eine Gefahr aus, sondern von jenen, die meinen mit menschenverachtenden Parolen und geballter Faust gegen die Rechte queerer Menschen aufstacheln zu müssen. „Wir möchten alle Grevesmülner*innen und interessierten Menschen von außerhalb dazu ermutigen dem Hass und der Hetze von rechts entgegenzutreten und sich mit dem CSD und für ein friedliches Miteinander zu solidarisieren, egal ob queer oder nicht.“ So Roy Rietentidt, Geschäftsführer des LSVD Landesverbandes MV. „Wir sind davon überzeugt, dass gemeinsam die Liebe stärker sein wird als der Hass. Das war und ist schon immer die Kernbotschaft der CSD-Bewegung, die nie wieder still sein will und nie wieder still sein darf.“

LSVD⁺ Mecklenburg-Vorpommern

Pressekontakt

Pressesprecher*in Roy Rietentidt

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