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Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD)

Gegen Hass und Diskriminierung

Der Stuttgarter IDAHOT findet 2020 online statt

Pressemitteilung vom 14.05.2020

Am 17. Mai ist Internationaler Tag gegen Homo- und Transphobie (International Day Against Homo- and Transphobia IDAHOT). Wegen der Coronavirus-Pandemie können in Stuttgart wie jedes Jahr leider keine Aktionen und Kundgebungen auf der Straße und in der Fußgängerzone stattfinden. Dafür veranstalten Lesben- und Schwulenverband Baden-Württemberg und IG CSD Stuttart in diesem Jahr zusammen mit den Wirtschaftsweibern und 100% Mensch einen zweistündigen Livestream im Internet. Schwerpunktthema in diesem Jahr ist die schwierige Situation für LSBTTIQ in Polen.

30 Jahre ist es nun her, dass die Weltgesundheitsorganisation Homosexualität von ihrer Liste der Krankheiten gestrichen hat. Noch immer ist Homosexualität aber in vielen Ländern der Welt ein Grund für Stigmatisierung, Ausgrenzung, Diskriminierung und auch Gewalt. Da gebe es viele Einzelthemen, die größere Aufmerksamkeit verdient hätten. Auf der Straße. Im direkten Gespräch. Mit einer großen Kundgebung. So war das geplant.
Aber leider lässt das Virus uns keine Wahl: Wie so viele kulturelle Veranstaltungen auch muss der IDAHOT in Stuttgart in diesem Jahr online stattfinden. Gemeinsam haben CSD Stuttgart – Stuttgart Pride, LSVD Baden-Württemberg e.V., 100% Mensch und Wirtschaftsweiber dennoch ein informatives und abwechslungsreiches Programm in einem virtuellen Format für den 17. Mai von 17 bis 19 Uhr vorbereitet. Der Livestream wird über die Webseiten und auf Facebook abrufbar sein.

Mit musikalischer Unterstützung von Ela Querfeld wird es Nachrichten über die Situation von LSBTTIQ in Deutschland, Europa und der Welt geben, wir schalten in Stuttgarts Nachbarstadt Lodz und diskutieren in einer gemischten Runde über das gesellschaftliche Klima, eigene Diskriminierungserfahrungen, wie Hate Speech wieder salonfähig wird und was wir als Community uns wünschen und auch selbst dem entgegensetzen können.

Ein Schwerpunkt ist dabei in diesem Jahr die Situation in Polen. In Polen rufen Städte „LSBTTIQ-freie“ Zonen aus. Inzwischen rühmen sich damit fünf Regierungsbezirke, 37 Landkreise und 55 Gemeinden in unserem Nachbarland. Politiker*innen der Regierungspartei PiS befeuern mit Unterstützung von anderen nationalistischen Gruppen und Amtsträgern der katholischen Kirche regelmäßig dieses bedrohliche und gefährliche Klima. So werden im polnischen Parlament sexuelle und reproduktive Werte massiv angegriffen. Ein Gesetzentwurf sieht etwa vor, dass Sexualkundeunterricht an Schulen generell verboten werden soll. Begründung und Wortwahl erinnern dabei sehr an das Antihomosexualitätsgesetz in Russland, mit demjegliches neutrales Informieren oder akzeptierendes Sprechen über LSBTTIQ vor Minderjährigen als Propaganda bestraft werden kann. Der LSVD hat mehr als 300 deutsche Städte und Gemeinden, die eine Partnerschaft zu Polen pflegen, um Solidarität mit polnischen LSBTTIQ gebeten. Nur wenige Städte und Gemeinden, auch aus Baden-Württemberg, haben geantwortet – um diese Verantwortung von Deutschland in der internationalen Solidargemeinschaft wird es am Sonntag auch gehen.

Mach mit: virtuelle Mitmachaktion

Zudem startet der LSVD Baden-Württemberg im Vorfeld des IDAHOT eine virtuelle Aktion, an der jede*r teilnehmen kann. Macht ein Foto von Euch mit einer Regenbogenfahne und stellt es auf Instagram, Twitter oder Facebook mit dem Hashtag #IDAHOTstuttgart. Oder malt ein Plakat und vervollständigt den Satz „Der IDAHOT ist (für mich) wichtig, weil...“ und veröffentlicht es ebenfalls zusammen mit #IDAHOTstuttgart in den sozialen Netzwerken.
Zudem würden wir uns freuen, wenn Ihr Eure Fotos zusätzlich an uns schickt, damit wir sie auf der Website veröffentlichen können, wenn Ihr mögt. Schickt das Bild mit dem Einverständnis zur Veröffentlichung an kerstin.fritzsche@lsvd.de.

Hintergrund:
Der Internationale Tag gegen Homohobie wird seit 2005 jährlich am 17. Mai begangen. Denn am 17. Mai 1990 wurde Homosexualität von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus ihrem Diagnoseschlüssel für Krankheiten gestrichen. Mittlerweile widmet sich der Aktionstag auch der Transphobie und wurde damit zum "International Day Against Homo- and Transphobia" – Kurzform IDAHOT. An diesem Tag wird weltweit Respekt eingefordert und aktiv Aufklärung betrieben. Die Aktionen richten sich gegen Ausgrenzung und Stigmatisierung aufgrund der sexuellen Identität und des Geschlechts. Sie sollen helfen, Diskriminierung sowie Gewalt zu bekämpfen. Transsexualität ist nach den Richtlinien der WHO erst seit 2018 keine Krankheit mehr. Weltweit machen LSBTTIQ-Organisationen jährlich am 17. Mai darauf aufmerksam, dass die Situation für Schwule, Lesben, Bisexuelle, Transgender, Transsexuelle sowie Intersexuelle und andere Menschen anderer geschlechtlicher oder sexueller Identität in vielen Teilen der Welt nach wie vor prekär ist.

Kontakt beim LSVD zur Aktion

Kerstin Fritzsche, kerstin.fritzsche@lsvd.de

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Lesben- und Schwulenverbands (LSVD) Baden-Württemberg
Weissenburgstraße 28a
70180 Stuttgart

T. 01577 469 78 78 (ab 17.00 Uhr)

Mail: ba-wue@lsvd.de
Web: www.bawue.lsvd.de

LSVD Baden-Württemberg

Pressekontakt

Pressesprecher*in Brigitte Aichele-Frölich

Lesben- und Schwulenverband in Deutschland e.V. (LSVD)
Landesverband Baden-Württemberg
Lange Str. 18
70174 Stuttgart

Tel.: 01577 469 78 78 (ab: 17:00 Uhr )
E-Mail: brigitte.aichele-froelich@lsvd.de