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Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD⁺)

Schulen müssen Orte des Respekts und der Vielfalt werden

LSVD zeichnet offenen Brief an Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle

Pressemitteilung vom 30.09.2016

Anlässlich der Neufassung der „Richtlinien für die Familien- und Sexualerziehung in den bayrischen Schulen“ hat der LSVD Bayern zusammen mit dem LSVD Bundesverband den offenen Brief des Aktionsbündnisses „Vielfalt statt Einfalt“ an den bayrischen Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle unterzeichnet. Hierzu erklären Hannah Lea, Sprecherin des Lesben- und Schwulenverbands (LSVD) Landesverband Bayern und Axel Hochrein, Sprecher des LSVD-Bundesverbands:

Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) hält es für dringend erforderlich, dass das Kultusministerium mit dem neuen Richtlinienentwurf nun endlich auch einen ersten Schritt zu mehr „Respekt und Vielfalt“ in Schulen geht. Der Ansatz, Sexualerziehung als fächerübergreifendes Thema in Schule zu begreifen und die Achtung und das Verständnis für die Situation junger Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, begrüßen wir ausdrücklich.

Sexualerziehung im engeren und eine Pädagogik der Vielfalt im weiteren Sinn, sind wichtige Bestandteile der Demokratie- und Menschenrechtsbildung und grundlegende Kernaufgaben von Schulen in Deutschland. Kinder und Jugendliche müssen darin bestärkt werden, ein positives und akzeptiertes Selbstbild zu entwickeln - Schule soll sie auch befähigen sich selbstbewusst gegen Diskriminierung und Ausgrenzung behaupten können. Dieses Vorhaben kann jedoch nur gelingen, wenn über die Vielfalt sexueller und geschlechtlicher Identitäten sachlich und angemessen in Schulen informiert wird. Der neue Richtlinienentwurf leistet hierzu einen entscheidenden ersten Beitrag, er bedarf aber bei den Themen Trans- und Intergeschlechtlichkeit der Vertiefung und Ergänzung. Hier fordern wir von der Landesregierung und dem Bayrischen Kultusministerium die Richtlinie entsprechend nachzubessern.

Mit Befremdung haben wir von dem Arbeitsgespräch zwischen Vertreter_innen der homophoben „Demo für Alle“, um Hedwig von Beverfoerde und dem Bayrischen Kultusministerium erfahren. Der unsachliche Umgang mit sexueller Vielfalt und das gefährliche Spiel mit Vorurteilen, wie es diese Menschen betreiben, steht im direkten Widerspruch zu einer modernen Pädagogik. Ihnen darf kein Einfluss auf die Richtlinie gewährt werden, mit welcher die bayerische Staatsregierung den richtigen Weg eingeschlagen hat.

Nur durch Implementation einer Pädagogik der Vielfalt in die Lehrpläne wird das bayerische Bildungssystem auch in Zukunft erfolgreich bestehen und zudem dafür sorgen, dass Homo- und Transphobie schon so frühzeitig wie möglich bekämpft werden.

Hintergrund

Offener Brief des Aktionsbündnis "Vielfalt statt Einfalt – München" an Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle

Rechtlichen Vorgaben für den Sexualkundeunterricht

LSVD⁺-Bundesverband

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