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Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD)

Internationaler Tag gegen Homo- und Transphobie

Pressemitteilung vom 16.05.2014

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Homo- und Transphobie am 17. Mai 2014 erklärt Axel Hochrein, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD):

Vor 24 Jahren hat die Weltgesundheitsorganisation Homosexualität aus ihrem Diagnoseschlüssel gestrichen. Homosexualität gilt seitdem nicht mehr als Krankheit. Trotzdem sehen Teile der Bevölkerung und reaktionäre Politikerinnen und Politiker Homosexualität nach wie vor als minderwertig oder ansteckend an.

Ohne diese homophobe Grundüberzeugung gäbe es weder Therapie- und Umpolungsangebote für Lesben und Schwule noch Demonstrationen, die sich gegen einen Bildungsplan richten, der für die Akzeptanz von Lesben, Schwulen und Transgender wirbt. Die römisch-katholische Kirche zeigt ihr homophobes Gesicht, indem sie Homosexualität weiter als Kündigungsgrund für ihre Angestellten sieht. Die ideologisch geprägte Ablehnung von Homosexuellen und Transgendern leitet auch die Politik der Bundesregierung. Noch immer müssen 50.000 schwule Männer, die auf Grund des §175 verurteilt wurden, auf ihre Rehabilitierung und Entschädigung warten. Wir fragen heute die Bundesregierung: Wie lange noch wollen Sie dieses Unrecht bestehen lassen?

Frau Merkel handelt unverschämt, wenn sie mit ihrem Bauchgefühl das gemeinschaftliche Adoptionsrecht, die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare und die vollkommene rechtliche Gleichstellung ablehnt. Wer als Regierungschefin emotionale und irrationale Empfindungen als Begründung für die Benachteiligung sexueller Minderheiten angibt, handelt homophob und verletzt seinen Amtseid. Homophobie ist heilbar, Frau Merkel! Eine weltoffene und der Lebensrealität angepasste Politik wäre die Medizin, die ihre Bauchschmerzen beseitigt.

Deutschland fällt derzeit bei der Gleichberechtigung gegenüber anderen westlichen Ländern immer weiter zurück. Angesichts der neuen homo- und transphoben Mobilisierung in Russland, Uganda und Nigeria muss sich Deutschland deutlich anders präsentieren und positionieren. Insofern sendet der Tag gegen Homo- und Transphobie ein deutliches Signal an die deutsche Politik und die deutsche Gesellschaft.

Aktionen der LSVD-Landesverbände

Photogalerie zum IDAHOT

Berliner Manifest gegen Homo- und TransphobieGrundgesetz statt Bauchgefühl. Gemeinsames Adoptionsrecht jetzt!

LSVD-Protestaktion „Grundgesetz statt Bauchgefühl“ am 22. Mai zum fehlenden gemeinsamen Adoptionsrecht

LSVD-Bundesverband

Pressekontakt

Pressesprecher*in Kerstin  Thost

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Fax: (030) 78 95 47 79
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zuständiges Vorstandsmitglied

Axel Hochrein