Kongress mit Homoheilernetzwerk: Wüstenstrom, Weißes Kreuz, Deutsches Institut für Jugend und Gesellschaft (DIJG)
Diakonisches Werk muss endlich reagieren
Vom 22. bis 24. Mai findet in Kassel der Kongress „Sexualethik und Seelsorge“ des Verbandes Weißes Kreuz statt. Dazu erklärt Hartmut Rus, Projektleiter „Mission Aufklärung“ des Lesben- und Schwulenverbands (LSVD):
Wieder findet ein Netzwerktreffen von Fachverbänden des Diakonischen Werkes mit fundamentalistischen Kräften der evangelikalen Kirchen statt. Das Weiße Kreuz, ein Fachverband im Diakonischen Werk der EKD, hat dazu auch die bekannte antihomosexuelle Eiferin Christl Vonholdt vom Deutschen Institut für Jugend und Gesellschaft (DIJG) als Referentin eingeladen. Das DIJG behauptet, dass die homosexuelle Orientierung nicht eine grundlegende Prägung, sondern eine Identitätsstörung sei. Demgemäß propagiert das DIJG pseudowissenschaftliche Therapiekonzepte mit fatalen Folgen für die betroffenen Menschen.
Der LSVD und die Mission Aufklärung haben diese Praktiken wiederholt kritisiert. Die Bundesregierung (BT-Drs. 16/7917) und die Landesregierung von Sachsen-Anhalt (LT-Drs. 6/2981) haben sie als unwissenschaftlich und schädlich verurteilt. Das hat dazu geführt, dass Organisationen wie Wüstenstrom e.V., Weißes Kreuz, die Offensive Junger Christen und das DIJG ihre Aussagen manipulierend verändert haben. Die Absicht bleibt jedoch die gleiche: Sie wollen Homosexuelle umpolen.
Der Verein Wüstenstrom neigt sogar dazu, Aussteiger zu bedrohen, die über ihre negativen Erfahrungen berichten: So wurden Aussteiger mit haltlosen Abmahnungen überzogen. Im Wüstenstrom-Rundbrief wurden „abgesprungene“ Ratsuchende mit vertraulichen Pseudodiagnosen aus der „Beratungspraxis“ öffentlich diffamiert.
Das DIJG behauptet in Vorträgen, homosexuelle Männer seien nicht in der Lage, vertrauensvolle Beziehungen zu führen („maximal zwei Jahre“) und stellt sie als Sexbestien dar. Lesben sind laut Christl Vonholdt auf der Suche nach ihrer Mutter und saugen deswegen an der Brust der Partnerin.
Auf dem Kongress „Sexualethik und Seelsorge“ sollen diese pseudowissenschaftlichen Thesen wieder propagiert werden. Erneut soll für die zweifelhaften Beratungsangebote des DIJG und von Wüstenstrom geworben werden.
Wir können nicht verstehen, warum sich das Diakonische Werk der EKD an diesem Treiben mitschuldig macht. Wir haben die Führung des Werkes mehrmals angeschrieben. Nichts ist passiert, die Homoheiler schmücken sich weiter als Fachverband des Diakonischen Werkes. In einer ähnlichen Kontroverse um den Verein Leo e.V. aus Bennungen in Sachsen-Anhalt (#HomoHeilerGate) hat der Paritätische Sachsen-Anhalt sofort reagiert und den Verein aus seinen Reihen ausgeschlossen.
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