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Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD)

Hassgewalt bekämpfen

Transgender Day of Remembrance (TDoR)

Pressemitteilung vom 20.11.2018

Anlässlich des heutigen internationalen Transgender Day of Remembrance (TDoR) erklärt Gabriela Lünsmann, Mitglied des Bundesvorstands des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD):

Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) gedenkt am heutigen Transgender Day of Remembrance all jenen, die Opfer transfeindlicher Gewalt wurden. Hassgewalt ist die massivste Ausdrucksform von Transfeindlichkeit. Sie zielt nicht nur auf die Menschen als Individuen, sondern immer auch darauf, ganze Bevölkerungsgruppen einzuschüchtern und in die gesellschaftliche Unsichtbarkeit zu drängen.

Für die Innenministerien in Bund und Ländern ist Gewalt gegen transgeschlechtliche Menschen kein relevantes Thema. So wird Hasskriminalität gegen transgeschlechtliche Personen noch nicht einmal gesondert erfasst. Der LSVD fordert daher eine Reform der polizeilichen Erfassungssysteme, damit Hasskriminalität detailliert aufgeschlüsselt und in ihren realen Ausmaßen gesellschaftlich sichtbar wird.

Erforderlich ist zudem ein Bund-Länder-Programm gegen Gewalt gegen Lesben, Schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen (LSBTI). Neben kriminologischer Forschung und Rechtstatsachenforschung muss auch die Entwicklung zielgenauer Konzepte zu Prävention, zur Aus- und Fortbildung von Polizei und Justiz sowie zur ausreichenden Unterstützung von Opferhilfe-Einrichtungen Ziel dieses Bund-Länder-Programms sein. Länder und Kommunen müssen die Arbeit von LSBTI-Anti-Gewalt-Projekten angemessen fördern.

In den Bestimmungen zur Hasskriminalität, die 2015 in das Strafgesetzbuch eingeführt wurden, müssen ausdrücklich auch LSBTI-feindliche Motive benannt werden. Denn alle Erfahrung zeigt: Wenn homophobe und transfeindliche Hasskriminalität nicht ausdrücklich im Gesetz benannt ist, werden diese Motive in der Praxis der polizeilichen und staatsanwaltlichen Ermittlungen und damit auch bei der Strafzumessung kaum Beachtung finden.

Hintergrund zum Transgender Day of Remembrance

Im November 1998 wurde in den USA die afro-amerikanische Transfrau Rita Hester ermordet. Am darauffolgenden Freitag versammelten sich über 250 Menschen, um ihrer Trauer und Wut über den Mord Ausdruck zu geben. Seitdem findet der Transgender Day of Remembrance jährlich am 20. November statt.

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LSVD-Bundesverband

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Pressesprecher*in Kerstin  Thost

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zuständiges Vorstandsmitglied

Gabriela Lünsmann