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Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD)

Saarbrücken: Wie alles in Saarbrücken und Frankfurt begann

03.11.2021 18:00
LSVD Saar[link]

Der Saarbrücker Aktivist der ersten Schwulengruppe „Homosexuelle Aktionsgruppe Saarbrücken“ (HAS), Hasso Müller-Kittnau, berichtet von der Gruppengründung 1971, von deren Öffentlichkeitsarbeit und der ersten schwulen Wohngemeinschaft. Dr. Ulrich Etscheit und Barbara Wackernagel-Jacobs entführen uns in die Frankfurter Szene um die Aktivistengruppe „Rote Zelle Schwul“ (RotZSchwul)

Start
03.11.2021 18:00
Adresse

Kultur- und Werkhof Nauwieser 19 Versammlungsraum Nauwieser Straße 19 Saarbrücken

Beschreibung

Emanzipatorische Gehversuche zwischen Politik, Männergruppen und Beziehungen
Der Saarbrücker Aktivist der ersten Schwulengruppe „Homosexuelle Aktionsgruppe Saarbrücken“ (HAS), Hasso Müller-Kittnau, berichtet anhand von Fotos und Dokumenten von der Gruppengründung 1971, von deren Öffentlichkeitsarbeit und der ersten schwulen Wohngemeinschaft. Die HAS, wie auch die RotZSchwul, beteiligte sich an der ersten Schwulendemo in Münster 1972 und dem Versuch, die zahlreichen in der Bundesrepublik gegründeten Gruppen in einer Dachorganisation zu vernetzen: der Deutschen Aktionsgemeinschaft Homosexualität (DAH).

Dr. Ulrich Etscheit (Kassel) und Barbara Wackernagel-Jacobs entführen uns in die Frankfurter Szene um die Aktivistengruppe „Rote Zelle Schwul“ (RotZSchwul). Ulrich Etscheit präsentiert in einem Filmbeitrag (SWF, Baden-Baden, 1975, 15 Minuten) „Junge liebt Jungen“ sein frühes Coming Out, die Reaktion der Eltern, des sozialen Umfeldes und schließlich den weiteren Weg in die „Szene“. Und auch die „Grauzone“ wird nicht zu kurz kommen, in der Männer Männer im Privaten und Verborgenen begehrten und liebten.

Auf die Frankfurter Schwulengruppe aufmerksam geworden war auch Barbara Wackernagel-Jacobs, damals in Saarbrücken Soziologie studierend. Sie widmete ihre Diplomarbeit (1975) der Gruppe und erzählt davon. Dank der gewonnenen Einblicke in Motivation und Engagement der Schwulen- und Lesbenbewegung unterstützte sie in späteren Berufsjahren als Sozialministerin unter Oskar Lafontaine finanziell und symbolisch den Aufbau der Geschäftsstelle für die Lesben- und Schwulengruppen. Anlässlich des Christopher Street Day 1998 sprach sie im Rahmen einer Benefizgala in der Garage und überreichte Margarethe Bardo, der Inhaberin der überregional bekannten Szene- und Kultkneipe „Madame“ den Verdienstorden des Saarlandes. Damit ehrte sie eine Persönlichkeit, die früh den Schwulen, Lesben und ihren Freund*innen über 30 Jahre eine unvergessliche Heimstatt geboten hatte.

Wann? Mittwoch den 3. November um 18.00 Uhr

Wo? Kultur- und Werkhof Nauwieser 19, Versammlungsraum, Nauwieser Straße 19 in Saarbrücken

Anmeldung erbeten unter: gert.koerner@gmail.com

Wir freuen uns mit diesen Erinnerungen und biografischen Beiträgen auf einen unterhaltsamen Abend.

Nach der „Saarbrücker“ Retrospektive auf den Praunheim-Film von 1971 setzen wir unsere Veranstaltungsreihe mit Berichten authentischer Zeitzeugen zu den frühen 1970er Jahren fort.

Veranstalter: „Vielfalt im Alter (ViA)“ - Gruppe im LSVD Saar