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Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD)

Kampagne des LSVD: Menschen aus Niedersachsen und Bremen für Akzeptanz

Im Jahr 2015 hat der LSVD Niedersachsen-Bremen seine Gesichtskampagne ins Leben gerufen. Das Ziel: Menschen aus den verschiedensten Lebensbereichen zeigen und für eine offene und vielfältige Gesellschaft werben.

LSVD Niedersachsen Bremens Kampagnenmotive mit Sven Rottenberg, Nilla Fischer und Hülya Feise

Im Jahr 2015 hat der LSVD Niedersachsen-Bremen seine Gesichtskampagne ins Leben gerufen. Das Ziel: Menschen aus der Region zeigen und für eine offene, vielfältige Gesellschaft und Akzeptanz zu werben.

Hülya Feise - Gesicht 2021Hülya Feise für die Kampagne des Lesben- und Schwulenverbandes Niedersachsen-Bremen

 

1995 kam Hülya nach Deutschland. Nachdem sie durch ihren Vater erst widerwillig an die ehrenamtliche Arbeit herangeführt wurde, ist es für sie zu einer Lebensaufgabe geworden. In Deutschland fing ihr ehrenamtlicher Weg bei einer Frauengruppe an, bei der sie sich nicht voll einbringen konnte. Aus dieser Enttäuschung kam die Idee, gEMiDe („gesellschaftliches Engagement von Migrantinnen, Migranten und Deutschen) zu gründen.

Dabei ist Ihr wichtig, das Migrant*innen und Deutsche gemeinsam an Projekten arbeiten, einander helfen und voneinander lernen. Seit Gründung von gEMiDe als Verein ist die LSBTIQ*-Arbeit ein wichtiger Bestandteil. Den Menschen, die davon reden, dass LSBTIQ*-Personen nicht richtig sind, sagt Hülya: “Jeder Mensch ist geboren, wie er ist. Es muss nichts in Ordnung gebracht werden.“

Sven Rottenberg - Gesicht 2019Sven Rottenburg für die Kampagne des Lesben- und Schwulenverbandes Niedersachsen-Bremen.png

 

Sven Rottenberg war bei der Polizei Bremen Ansprechpartner für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans und Inter-Menschen (AP LSBTI). Sven ist in einer Gemeinde am Rande Bremens in einer gutbürgerlichen Familie zusammen mit seinem jüngeren Bruder aufgewachsen. Dieser wusste lange vor seinen Eltern von Sven´s sexueller Orientierung, hat dieses Geheimnis aber gut gehütet.

Bei dem Umzug seiner Eltern in die Niederlande hat Sven zwei Briefe mit gleichem Inhalt geschrieben und sie seinen Eltern zugesteckt, da er nicht den Mut und richtigen Zeitpunkt fand es ihnen persönlich zu sagen. Angst vor einem Outing habe viele, doch die Reaktion seiner Eltern darauf wünscht sich jeder. Sie riefen ihn umgehend an und sagten ihm, dass sie ihn lieben und sich nichts sehnlicher wünschen, dass er glücklich ist, egal mit wem und wie.

Arne-Torben Voigts - Gesicht 2018Arne Torben Voigts für die Kampagne des Lesben- und Schwulenverbandes Niedersachsen-Bremen

 

Seine ersten Kontakte zu Lesben und Schwulen knüpfte Arne während seiner Studienzeit in Bremen und später in Leipzig. Bis heute kann er nicht verstehen, warum es immer noch ein Thema ist. Es sollte keine Rolle spielen, welche sexuelle Orientierung eine Person hat. In seinem Freundes- und Bekanntenkreis akzeptiert Jeder den Anderen, und nur auf diese Weise kann man Gespräche auf Augenhöhe und respektvoll führen.

Ihm ist wichtig, dass alle Menschen selbstbestimmt und angstfrei leben können. In seinem persönlichen Umfeld hat er erlebt, was es bedeutet, wenn man sich versteckt, aus Angst nicht akzeptiert zu werden. Dies ist eine extrem seelische Belastung für einen Menschen. Diese Belastung durchmachen zu müssen, wünscht er keinem Menschen.

Nilla Fischer für die Kampagne des Lesben- und Schwulenverbandes Niedersachsen-BremenNilla Fischer - Gesicht 2017

 

Nilla ist Fußballerin mit Leib und Seele und kämpft auf dem Feld für ihren Erfolg und den ihrer Mannschaft. Sie spielt nicht nur für die Nationalmannschaft ihres Landes Schweden, sondern auch – zum Glück für Niedersachsen – für die Wölfinnen beim VfL Wolfsburg. Erst vor wenigen Jahren ist sie mit ihrer Frau und ihren Hunden nach Wolfsburg gekommen. Nilla lächelt viel, wenn es im Gespräch um Ihre Frau geht.

Nach schwedischem Recht ist ihre Ehe der „normalen“ Ehe zwischen den Geschlechtern gleichgestellt. „Schweden ist da weiter als Deutschland.“ Sport ist ein Menschenrecht, und sie unterstützt es, wann immer möglich. „Wenn es gegen Homophobie geht, bin ich immer dabei.“, so hat Nilla auf die Anfrage des LSVD Niedersachsen-Bremen reagiert.

Irina & Jutta mit Oskar - Gesicht 2016Irina, Jutta und Oskar für die Kampagne des Lesben- und Schwulenverbandes Niedersachsen-Bremen

 

Irina und Jutta sind seit 2005 ein Paar, 2009 haben sie die Eingetragene Lebenspartnerschaft im Trauzimmer im Standesamt Wilhelmshaven begründet. Zur Familie gehört Oskar, der neunjährige Mischling. Seine Erziehung ist abgeschlossen – er findet, er hat seine beiden Frauen gut im Griff. Sie möchten zeigen, dass sie ganz „normal“ leben und anderen Menschen Mut machen, zu ihrer Homosexualität zu stehen.

Grund dafür sind auch Erinnerungen an frühere Zeiten, die noch sehr präsent bei beiden sind: Mit 17 Jahren das Coming-Out zu wagen, war schwer. In den 80er-Jahren war das Thema Homosexualität in den Medien noch verpönt und es gab einen Skandal, wenn im Fernsehen ein Film dazu lief. Anfang der 90er-Jahre hat Irina den ersten CSD in Oldenburg live miterlebt. Es gehörten viel Mut und Überwindung dazu, dort mitzulaufen.

Henning Scherf für die Kampagne des Lesben- und Schwulenverbandes Niedersachsen-BremenDr. Henning Scherf - Gesicht 2015

 

Den Anfang machte der ehemalige Bürgermeister von Bremen Dr. Henning Scherf mit seiner Aussage „Ich bin lesbisch“. Henning Scherf war sofort von der Idee begeistert und zu einem Fotoshooting bereit. Mit viel Spaß und Enthusiasmus unterstützte Henning Scherf im öffentlichen Auftreten den LSVD in Niedersachsen-Bremen.

Der ehemalige Bremer Bürgermeister setzt sich schon seit vielen Jahren für die Rechte von Homosexuellen ein und ist Vater einer lesbischen Tochter.

 

 

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