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Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD)

Berlin: Grab von trans Frau Ella mit Feuerlöscher und Benzinkanister geschändet

Transfeindliche Hassgewalt macht selbst vor Grabstätten und dem Andenken Verstorbener nicht Halt

Pressemitteilung vom 05.01.2022

Gemeinsame Erklärung des LSVD-Bundesverbands, des LSVD Sachsen-Anhalt und des LSVD Berlin-Brandenburg

Am 01. sowie am 04. Januar 2022 wurde das Grab von Ella Nik Bayan in Berlin-Lichtenberg geschändet. Ella war eine trans Frau aus dem Iran. Sie floh vor Verfolgung und Gewalt nach Deutschland. Nach ihrer Flucht lebte sie zuerst in Magdeburg und war im Regenbogen-Café des LSVD Sachsen-Anhalt aktiv. Später zog sie nach Berlin. Am 14. September 2021 zündete sich Ella am Alexanderplatz selbst an und verstarb im Unfallkrankenhaus Berlin an den schweren Brandverletzungen. Im Unfallkrankenhaus wurden unautorisiert Fotos von Ella gemacht und in Chats verbreitet.

Wir sind erschrocken und zornig, dass die transfeindliche Gewalt gegen Ella selbst nach ihrem Tod weitergeht. Der Anblick ihres geschändeten Grabes ist unerträglich.

Diese gezielt inszenierte Botschaft des Hasses ist eine transfeindliche Straftat. Der LSVD hat eine Strafanzeige gegen Unbekannt bei der Polizei Berlin erstattet. Der polizeiliche Staatsschutz und die Staatsanwaltschaft müssen dafür sorgen, dass die Verantwortlichen ermittelt und Anklage erhoben wird. Bei der Schändung handelt es sich um ein Hassverbrechen, das auch als solches geahndet werden muss. Gleichzeitig bitten wir mögliche Zeug*innen, sich bei der Polizei zu melden.

Wie Ella sind transgeschlechtliche Menschen in Deutschland täglich Anfeindungen und struktureller Diskriminierung ausgesetzt. Der Angriff auf Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans* und intergeschlechtliche Menschen (LSBTI) ist immer auch ein Anschlag auf unsere Grundwerte und das Herz unserer Demokratie.

Unsere Solidarität gilt den Angehörigen von Ella Nik Bayan, ihren Freund*innen und Wegbegleiter*innen, sowie allen Opfern queerfeindlicher Gewalt und denen, die sich mit ihnen verbunden fühlen.

Kontaktmöglichkeit für Zeug*innen:

Zeug*innen können sich an jede Polizeidienststelle oder direkt an den polizeilichen Staatsschutz des Landeskriminalamtes (LKA 5) wenden.

Polizei Berlin
Landeskriminalamt
Platz der Luftbrücke 6
12101 Berlin
T. (030) 4664-0

LSVD-Bundesverband

Pressekontakt

Pressesprecher*in Kerstin  Thost

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