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Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD)

Queer Solidarność: Solidarität mit Prof. Jakub Urbanik in Polen

LSVD ruft zu Solidarität auf und bittet um Spenden für Rechtshilfefonds

Pressemitteilung vom 06.01.2023

Berlin. 06.Januar.2023. Bei einer Sylvester-Show im polnischen Fernsehen trug die Band „Black Eyed Peas“ Regenbogenbänder, was der homophobe stellvertretende Justizminister Marcin Warchoł als „LGBT-Propaganda“, „Schande“ und als „degeneriert“ bezeichnete. Aus diesem Grund regte der schwule Aktivist Prof. Jakub Urbanik ein Disziplinarverfahren bei der Warschauer Universität an, an der Marcin Warchoł lehrt. Daraufhin wurde Prof. Urbanik selbst auf unterschiedlichen Kanälen angegriffen. Dazu erklärt Alfonso Pantisano aus dem Bundesvorstand des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD):

Das Statement durch die „Black Eyed Peas“ für die polnische, aber auch für die weltweite queere Community zeigt: das Einstehen für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans*, intergeschlechtliche und queere Personen ist essentiell (LSBTIQ*). Denn diese Rechte werden in Polen seit Jahren angegriffen und infrage gestellt: Politiker*innen der rechten Regierungspartei PiS, Bischöfe der katholischen Kirche und Initiativen christlich-fundamentalistischer Gruppen dämonisieren LSBTIQ* als angebliche Gefahr für Kinder, Familien und die sogenannte „polnische Identität“. Sie schüchtern LSBTIQ*-Aktivist*innen ein und attackieren sie auf unterschiedlichste Weise. So auch Prof. Urbanik.

In seiner Begründung für die Anstrengung eines Disziplinarverfahrens argumentierte Prof. Urbanik, dass Marcin Warchoł nicht nur die Menschenwürde angriff, sondern trotz seiner Aufgabe als Wissenschaftler gegen die Suche nach wissenschaftlicher Wahrheit handelte. Anschließend inszenierte sich Marcin Warchoł als Opfer einer imaginären „Gedanken- und Sprachpolizei“. Sowohl das Kultusministerium als auch ein Parteikollege stellten sich hinter die homophoben Äußerungen. Seitdem ist Prof. Urbanik massiven Angriffen auf Social Media ausgesetzt und erhält Hassmails und -anrufe.

Der LSVD steht fest an der Seite von Prof. Jakub Urbanik und der LSBTIQ*-Organisation Love Does Not Exclude (Stowarzyszenie Miłość Nie Wyklucza). Wir sind jetzt alle erneut aufgerufen, für die polnische LSBTIQ* Community einzustehen. Weil gerade jetzt der Schutz durch das Europäische Parlament und dessen Solidarität mit Prof. Urbanik wichtig sind, haben wir verschiedene Abgeordnete um Unterstützung gebeten.

Gemeinsam mit unserer Menschenrechtsstiftung, der Hirschfeld-Eddy-Stiftung, sammelt der LSVD auch Spenden für den Rechtshilfefonds unserer polnischen Kolleg*innen. Mit dem Fonds werden Aktivist*innen und queere Initiativen finanziell unterstützt, die sich u.a. juristisch wehren wollen, wenn ihre Arbeit für gleiche Rechte, Vielfalt und Respekt in Polen angegriffen wird. Außerdem unterstützt der Fonds trans* Personen juristisch, die ihren Geschlechtseintrag ändern lassen wollen.

Hier kannst Du einfach online spenden (Stichwort: Polen)

Spendenkonto:
Hirschfeld-Eddy-Stiftung
IBAN: DE64 3702 0500 0005 0100 00
Bank für Sozialwirtschaft
BIC: BFSWDE33XXX
Stichwort: Polen

Hintergrund:

Im Video berichten Milena Adamczewska-Stachura und Prof. Dr. Jakub Urbanik vom Rechtshilfefonds "Prawo Nie Wyklucza" über die aktuelle Situation in Polen, von den anstehenden Klagen und wie Eure Spenden die juristische Auseinandersetzung mit der polnischen Regierung ermöglichen.

Mehr Informationen und weitere direkte Spendenmöglichkeiten für dieses großartige Projekt.

"LSBTI-freie Zonen" in Polen - Steigender Hass im Nachbarland. Was können Politik, Zivilgesellschaft und Community in Deutschland tun? Forderungen und Vorschläge des LSVD

Bislang konnten wir schon knapp 22.000 € für den Rechtshilfefonds „Prawo Nie Wyklucza“ sammeln - Deine Spende für Klagen gegen die LSBTI-feindliche Regierung in Polen - https://www.lsvd.de/de/ct/5670

LSVD-Bundesverband

Pressekontakt

Pressesprecher*in Kerstin  Thost

LSVD-Bundesverband 
Hauptstadtbüro
Almstadtstraße 7
10119 Berlin 

Tel.: (030) 78 95 47 78
Fax: (030) 78 95 47 79
E-Mail: presse@lsvd.de

zuständiges Vorstandsmitglied

Alfonso Pantisano