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Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD)

Affenpocken: Berliner Senatsverwaltung handelt fahrlässig und lässt Impfung auslaufen

Lesben- und Schwulenverband kritisiert Berliner Gesundheitsverwaltung

Pressemitteilung vom 11.01.2023

Berlin. 11. Januar 2023. Nach Meldungen des RBB können aktuell in Berlin keine Impfungen mehr gegen das MPX-Virus (gemeinhin als Affenpocken-Virus / Mpox bekannt) vorgenommen werden. Die Gesundheitsverwaltung unter der Führung der Gesundheitssenatorin Gote hat wichtige Verträge einfach auslaufen lassen, die sowohl die Logistik und den Transport der Impfstoffe als auch die Abrechnung zwischen Praxen und Krankenkassen regelten. Hierzu erklärt Alfonso Pantisano aus dem Bundesvorstand des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD) in Deutschland:

Bereits zu Beginn der Infektionswelle des MPX-Virus im August 2022 hatte die Berliner Gesundheitsverwaltung Maßnahmen zum Schutz und den Start einer wichtigen Impfkampagne verschlafen. Viele Wochen gab es in einem der Hotspots in unserer Republik keinen Impfstoff. Das hat auch die LSBTIQ*- Community massiv getroffen. Dass die Gesundheitssenatorin nichts aus ihren Fehlern gelernt hat und nun einfach die für die Impfungen wichtigen Versorgungs- und Abrechnungsverträge hat auslaufen lassen, ist absolut unverständlich. Entweder fehlt es den entsprechenden Stellen der Senatsverwaltung an Fachkompetenz oder die Wichtigkeit des Schutzes gegen das MPX-Virus wird völlig verharmlost. Beides wäre ein absoluter Skandal. Die Zahlen der mit MPX infizierten Menschen sinken nur deshalb, weil sich Menschen präventiv impfen lassen. Das betrifft vor allem auch unsere Community, die aktiv Verantwortung für sich und andere übernimmt.

Christopher Schreiber, Geschäftsführer des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD) Berlin-Brandenburg ergänzt:

Der Senat muss schnellstens wieder dafür sorgen, dass alle, die sich gegen das MPX-Virus impfen lassen wollen, auch eine Impfdosis bekommen können und dass vor allem die Abrechnung über die Krankenkassen geregelt wird. Leider haben sich die Missstände bei der Kommunikation der Gesundheitsverwaltung mit unserer Community immer noch nicht verbessert, so ist von der stockenden Impfkampagne auf den Informationsseiten des Landesamtes für Gesundheit und Soziales keine Silbe zu lesen. Gerade hier informieren sich aber impfwillige Menschen, die dann aktuell in den Praxen enttäuscht werden. Das ist absolut widersinnig.

Zum Stichtag 03. Januar 2023 hat das Robert-Koch-Institut 3.677 Fälle aus allen 16 Bundesländern übermittelt bekommen. Im Jahr 2022 fielen allein auf das Land Berlin 1667 MPX-Fälle im Berichtsjahr. Zwar sinkt die Zahl der Menschen, die sich mit dem MPX-Virus infizieren, jedoch wäre es falsch, jetzt die Impfmöglichkeiten zu verschleppen.

 

LSVD-Bundesverband

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