Schwulenfeindlicher Act Bounty Killer gehört nicht auf die Bühne
LSVD fordert Absage der Auftritte von Bounty Killer in Wuppertal, Dortmund und Regensburg
Update: Der Nordstadtblogger.de schreibt, dass Bounty Killer sich von seinen #homophoben Songs distanziert hätte und der JunkYard uns eine gemeinsame Kampagne angeboten hätte. Diese Aussagen sind falsch. Entgegen der Behauptungen seines Managements hat sich Bounty Killer, aka Rodney Basil Prince, bisher niemals glaubwürdig von seiner Vergangenheit distanziert. Solange sich der Act nicht umfassend, glaubwürdig und öffentlich von seinen menschenverachtenden Texten distanziert, fordert der LSVD die Absage aller Konzerte. Der JunkYard wollte sich bis Freitag, im Gegensatz zu anderen Veranstaltern wie in Berlin, nicht zu einer Entscheidung der Absage des Konzerts durchringen. Ein Angebot zu einer gemeinsamen Kampagne gab es nicht, es sei denn man wertet das Angebot eines Informationsstandes und einer eventuellen vagen Spende für eine LGBTI Organisation auf Jamaika als Kampagne.
20. April 2018 Köln/München. Am 29. April 2018 soll der Dancehall-Act „Bounty Killer“ im Junk Yard in Dortmund auftreten. Am selben Tag soll eine Studio Session mit dem Act in Wuppertal stattfinden. Ein weiterer Auftritt ist für den 11. Mai im „Mischwerk“ Regensburg geplant.
In mehreren seiner Songs ruft der Interpret zu Mord und Gewalt an Homosexuellen auf. In diesen menschenverachtenden Texten sieht der LSVD den Tatbestand der öffentlichen Aufforderung zu Straftaten (§ 111 StGB) und der Tatbestand der Volksverhetzung (§ 130 StGB) erfüllt.
Der LSVD hat bereits vor einigen Wochen das Auswärtige Amt über die bevorstehende Einreise von Rodney Price, bekannt als „Bounty Killer“, informiert und ein Einreiseverbot gefordert. Ebenso wurden die Polizeibehörden in Dortmund, Wuppertal und Regensburg informiert.
„Gewaltverherrlichende Texte und Anfeindungen gegenüber Homosexuellen haben auf Bühnen nichts verloren. Unter den Deckmantel der Kunstfreiheit attackieren Interpreten wie „Bounty Killer“ Lesben und Schwule und gefährden den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Besonders in Zeiten, in denen Rapper mit ihren menschenfeindlichen Texten ausgezeichnet werden und rechtspopulistische und religiös-fundamentalistische Hetze wieder salonfähig wird, verstärken solche geplanten Auftritte ein demokratiefeindliches Klima“, erklärt Arnulf Sensenbrenner aus dem Landesvorstand des Lesben- und Schwulenverbands (LSVD) Nordrhein-Westfalen.
Der LSVD hat die jeweiligen Veranstaltungsorte angeschrieben und um Stellungnahme gebeten. Ein geplantes Konzert in Berlin wurde inzwischen aufgrund der Problematik abgesagt. Die Veranstalter in Wuppertal und Regensburg haben bisher überhaupt nicht reagiert. Das Team des Dortmunder Junk Yard war zu einem Dialog bereit und lässt Verständnis für die Problematik erkennen. Jedoch glaubt man dort bisher an einen Sinneswandel des Acts und seine Distanzierung von den Texten. Beides hatte das Management des „Bounty Killers“ mehrmals propagiert, ohne jedoch nur eine überprüfbare Quelle zu nennen.
„Das Management von Bounty Killer versucht mit dem Märchen vom Sinneswandel die jeweiligen Klubbetreiber zu beruhigen. Das ist ein durchschaubarer Marketingtrick. So hat Bounty Killer 2012 in Rom diese Songs aufgeführt. Auch wenn vertragliche Zusicherungen existieren, die jeweiligen Stücke nicht zur Aufführung zu bringen, unterstützen die Betreiber der Veranstaltungsorte das Geschäft mit Homophobie. Solange sich der Act nicht umfassend, glaubwürdig und öffentlich von seinen Texten distanziert, fordert der LSVD die Absage aller Konzerte“, so Hannah Lea vom Lesben- und Schwulenverband (LSVD) Bayern.
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