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Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD⁺)

Queere Sichtbarkeit auch im Sport

LSVD fordert zur Teilnahme an „SportPride“ auf

Pressemitteilung vom 14.07.2023

Berlin / Frankfurt a. Main. 14. Juli 2023. Der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland, der Deutsche Olympische Sportbund, der Deutsche Fußball Bund, die Sportjugend Hessen und der Frankfurter Volleyball-Verein, Hessens größter queerer Sportverein und der feministische Sportverein Artemis nehmen gemeinsam teil auf dem diesjährigen Christopher Street Day in Frankfurt/Main. Der findet am 15. Juli 2023 unter dem Motto „Loud and Proud im Sport“ statt. Der gemeinsame Truck ist dabei allerdings nur der Anfang der diesjährigen SportPride! Dazu erklärt Christian Rudolph aus dem Bundesvorstand des Lesben- und Schwulenverbands in Deutschland (LSVD):

Sport verbindet Menschen. Aber die vorhandene Vielfalt ist oft noch kaum oder gar nicht sichtbar. Die Akzeptanz von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans*, inter* sowie queeren Menschen (LSBTIQ*) im Sport steckt noch in den Kinderschuhen. Der LSVD begrüßt es, dass Vertretungen des organisierten Sports auf dem CSD Frankfurt für die Akzeptanz von queeren Menschen eintreten. Der Sport muss allen offen stehen. LSBTIQ*-Feindlichkeit und der Zwang, sich verstecken zu müssen sind das glatte Gegenteil von Fairness. Im Breiten- wie im Spitzensport brauchen wir eine Kultur des Respekts. Die geschlechtliche Selbstbestimmung im Sport sollte auf allen Ebenen akzeptiert werden.

Auch dieses Jahr ist es besonders wichtig, auf queere Belange im Sport und Menschenrechte für LSBTIQ* hinzuweisen.  Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat erst diese Woche geurteilt, dass die Menschenrechte der inter* Leichtathletin Caster Semenya verletzt werden,  weil sie laut Weltleichtathletikverband zur Teilnahme an Olympia ihren Testosteronwert senken muss. Ein Outing im Sport sollte eine Selbstverständlichkeit sein und kein Anlass für eine breite Presseberichterstattung. Auch im Jahr 2023 gibt es in der deutschen Fußballbundesliga immer noch keinen offen schwul, bisexuell, trans* oder inter* lebenden Spieler. Stattdessen machen homosexuellen- und trans*feindliche Kommentare in den Sozialen Medien von Fußballspielern Schlagzeilen. Beim deutschen Frauenfußballteam sieht das ganz anders aus. Dort zeigen sich viele als offen lesbisch, bisexuell oder queer und setzen sich auch für die Gleichbehandlung von lesbischen Paaren bei der Familiengründung ein. Das alles zeigt: Es gibt noch viel auf dem Weg zur Akzeptanz und Gleichberechtigung von LSBTIQ* im Sport zu tun.

Akzeptanz und Vielfalt im Sport muss für alle selbstverständlich sein. Mit der Social-Media-Aktion #SportPride zeigen sich Sportvereine und Verbände, Fans und Sportler*innen für die Sichtbarkeit und Unterstützung von LSBTIQ* im Sport solidarisch. Unter den Hashtags #SportPride und #SportPride2023 können sich Aktive im Sport am 29.07.2023 für LSBTIQ* einsetzen und ein gemeinsames Zeichen gegen Diskriminierung und Hass – für ein respektvolles Miteinander im Sport setzen. Nimm auch du teil und mache auf vulnerable Gruppen im Sport aufmerksam! Gelebte Vielfalt ist für alle gut, geht alle Menschen etwas an, die Demokratie und Freiheit unterstützen.

LSVD @ CSD Frankfurt

Getreu unserem Motto „Sichtbarkeit braucht Sicherheit“ fordern wir wirksamen Schutz der Queeren Community vor Diskriminierung, Hasskriminalität und staatlicher Repression im In- und Ausland. Dieses Jahr schließen wir uns als LSVD erstmals der Gruppe „Rainbow Refugee Support“ der AIDS-Hilfe Frankfurt (AHF) an. Macht mit und werdet Teil unserer Fußgruppe. Weitere Informationen gibt es hier.

Hintergrund

Fast alle Befragten einer Studie der Deutsche Sporthochschule Köln (2019) sind sich einig: Ob Leistungs- oder Freizeitsport, Team- oder Individualsport: Homo- und Transphobie sind ein Problem. 16% der aktiven Sportler*innen haben in den letzten zwölf Monaten persönlich negative Erfahrungen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität gemacht. Das gilt insbesondere für trans* Personen (40%).

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LSVD⁺-Bundesverband

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zuständiges Vorstandsmitglied

Christian Rudolph