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Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD)

Neue Offenheit im Bundestagspräsidium für Gedenken an LSBTI im Bundestag

Gedenkstunde zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus

Pressemitteilung vom 02.12.2021

Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz von der Roten Armee befreit. Seit 1996 ist der 27. Januar der bundesweite Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus.

Jährlich erinnert der Bundestag an diesem Tag in einem offiziellen Gedenkakt an die Opfer des Nationalsozialismus. In den vergangenen 25 Jahren kamen im Rahmen dieses Gedenkaktes Angehörige fast aller Opfergruppen des NS-Regimes zu Wort. Menschen, die während der NS-Herrschaft wegen ihrer sexuellen oder geschlechtlichen Identität verfolgt, inhaftiert und ermordet wurden, blieben bislang aber ungehört. Seit vielen Jahren scheiterte ein Bemühen, sie in einmal in den Mittelpunkt eines Gedenkens zu stellen, am ehemaligen Bundestagspräsidenten Wolfgang Schäuble.

Die neue Bundestagspräsidentin Bärbel Bas zeigt dagegen eine Offenheit, im Rahmen dieser besonderen Parlamentssitzung auch die Opfer aus den Reihen der sexuellen und geschlechtlichen Minderheiten zu gedenken. Unmittelbar nach der Amtseinführung haben ihr Henny Engels für den Lesben- und Schwulenverband (LSVD) sowie der Historiker Lutz van Djik gratuliert und sie auf das gemeinsame Anliegen aufmerksam gemacht.

Bundestagspräsidentin Bas erläuterte in ihrem Antwortschreiben, dass die Planungen für die Gedenkstunde am 27. Januar 2022 bereits vor ihrer Amtszeit begonnen haben. Das kommende Gedenken wird im Kontext des 80. Jahrestages der verbrecherischen Wannsee-Konferenz stehen. Die Bundestagspräsidentin kündigte aber an, das Bundestagspräsidium würde sich in Kürze mit der Ausgestaltung der Gedenkstunde 2023 befassen und „hierbei insbesondere den Vorschlag einbeziehen, die als Homosexuelle im Nationalsozialismus verfolgten und ermordeten Menschen in den Mittelpunkt der Gedenkstunde zu stellen“.

Wir hoffen sehr, dass sich der abzeichnende Aufbruch zu einer neuen, inklusiveren Gesellschaftspolitik auch in der Erinnerungskultur widerspiegelt. Das Bundestagspräsidium hat unsere volle Unterstützung bei Gestaltung des Gedenkaktes.

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LSVD-Bundesverband

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Pressesprecher*in Kerstin  Thost

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