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Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD)

Gegensteuern – Rechtspopulismus die Stirn bieten

Neue Broschüre mit Strategien und Handlungsempfehlungen

Mit diffamierenden Kampfbegriffen machen Rechtspopulist*innen nicht nur Stimmung gegen die Akzeptanz von LSBTI*, sondern attackieren auch zivilgesellschaftliche Organisationen und Akteur*innen der politischen Bildung. Was kann diesen Angriffen entgegengesetzt werden? Welche Strategien haben sich bewährt, was können Organisationen voneinander lernen?

Rechtspopulismus entgegentreten. Broschüre mit Handlungsempfehlungen und Strategien

Mit diffamierenden Kampfbegriffen machen Rechtspopulist*innen und Gleichstellungsgegner*innen nicht nur Stimmung gegen die Akzeptanz von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans* und intergeschlechtlichen Menschen (LSBTI*) sondern auch gegen viele weitere Gruppen und Organisationen. Gewerkschaften und andere zivilgesellschaftliche Organisationen werden ebenso zur Zielscheibe wie Akteur*innen der politischen Bildung. Was kann dieser Entwicklung entgegengesetzt werden, welche Strategien haben sich bewährt und was können Organisationen und Initiativen voneinander lernen?

Diesen und weiteren Fragen ging die 4. Regionalkonferenz des LSVD-Projekts "Miteinander stärken" in Magdeburg nach. Eine Publikation stellt die Ergebnisse und Handlungsempfehlungen dar. Die Broschüre "Gegensteuern – Rechtspopulismus die Stirn bieten" kann hier als pdf heruntergeladen werden oder solange der Vorrat reicht auch als Printversion bestellt werden per Mail an presse@lsvd.de.

Die Veranstaltung richtete sich an LSBTI*-Aktivist*innen und Fachkräfte aus den Bereichen Bildung, Wissenschaft, Stiftungen, Medien, Politik, Sport, Kultur, Religion, Soziale Arbeit, Antidiskriminierungs- und Antirassismusarbeit, Demokratie- und Menschenrechtsarbeit, aus migrantischen Organisationen und aus der Jugendarbeit.

Aus dem Inhalt

Von „besorgten Eltern“ und „Gender-Wahn“ – Angriffe auf (sexuelle und geschlechtliche) Vielfalt in der Bildung und mögliche Gegenstrategien

Keynote von Dr. Carolin Küppers (Soziologin und wissenschaftliche Referentin für Gesellschaft, Teilhabe und Antidiskriminierung bei der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld in Berlin)

kampfbegriffe-besorgte-eltern-genderwahn.jpgDer Vortrag widmete sich den anhaltenden Angriffen gegenüber sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in der Bildung. Hierfür stellt Carolin Küppers diese in den Kontext von Angriffen auf all diejenigen, die allgemein als ‚anders‘ konstruiert/ wahrgenommen werden. Küppers argumentierte, dass Gegenstrategien, wenn sie wirksam sein sollen, stets intersektional gelagert sein müssen und legte dar, wie dies im konkreten umgesetzt werden könnte.

 

Zivilgesellschaft im Fadenkreuz von rechts – Was können wir rechten Angriffen und Diffamierungen entgegensetzen?

rechtspopulismus-angriff-zivilgesellschaft.jpgFachforum mit Praxisbeispielen von Pascal Begrich (Miteinander e.V.), Anja Reuss (Zentralrat Deutscher Sinti und Roma), Fabian Pfister (DGB Sachsen-Anhalt)
Moderation: Markus Ulrich (LSVD-Pressesprecher)

Rechtspopulistischen Ideologien entgegenzutreten wird auch für zivilgesellschaftliche Organisationen immer mehr zu einer Herausforderung. Dabei kommt es längst nicht nur darauf an, als Organisation eine eigene Position zu entwickeln, sondern diese auch in praktisches Handeln umzusetzen. Wie können Vereine und Initiativen reagieren, wenn die eigene Arbeit von rechts diskreditiert und angegriffen wird? Welche Strategien könnten hilfreich sein, um das Miteinander von Organisationen in unterschiedlichen Themenbereichen zu stärken? Zusammen mit Expert*innen, Praktiker*innen und Teilnehmenden haben wir Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt und Strategien diskutiert.

Politische Bildung in Gefahr – Wie können Bildungsfachkräfte menschenfeindlichen Einstellungen entgegenwirken und Demokratiebildung verteidigen?

politische-bildung-rechtspopulismus.jpgFachforum 2 mit Daniela Zocholl (Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen-Anhalt), Manuela Selzner (Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik)
Moderation: Kerstin Schmitt (Theaterpädagog*in und queere Aktivist*in)

Rechtspopulismus und Ideologien der Ungleichwertigkeit sind gegenwärtig die größten Herausforderungen für die schulische und außerschulische politische Bildung in Deutschland. Mit besorgniserregenden Agitationen machen Rechtspopulist*innen und Gleichstellungsgegner*innen Stimmung gegen Fachkräfte der politischen Bildung in Schulen, der Erwachsenenbildung und auch in der Jugendarbeit. Sie versuchen dabei den „Beutelsbacher Konsens“ und das Neutralitätsgebot zu instrumentalisieren. Rechte und religiöse Fundamentalist*innen zielen darauf ab, menschenfeindliche Thesen in der politischen Bildung unterzubringen und salonfähig zu machen. Kann und muss sich die Politische Bildung hier stärker positionieren? Das Forum diskutierte, welche Strategien und Ansätze guter Praxis es gibt, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken.

Für eine wirksame Demokratieförderung

Podiumsdiskussion mit Anja Reuss (Zentralrat Deutscher Sinti und Roma) und Manuela Selzner (Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik) über die aktuellen Grundlagen für eine wirksame Demokratieförderung und eine erste Auswertung der Regionalkonferenzen vorgenommen.

Das LSVD-Projekt „Miteinander stärken. Rechtspopulismus entgegenwirken“ fördert die Akzeptanz von LSBTI*. Die Stärkung von LSBTI*, ihren Verbündeten und Fachkräften steht dabei ebenso im Vordergrund wie die Entwicklung von Strategien und Allianzen gegen Homosexuellen- und Transfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus sowie gegen jede weitere Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Ansprechpersonen für das LSVD-Projekt „Miteinander stärken“ Jürgen Rausch (juergen.rausch@lsvd.de) und René Mertens (rene.mertens@lsvd.de).

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