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Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD⁺)

Lesben sichtbar machen – heute und jeden Tag

LSVD⁺: Queere Familien gleichstellen – jetzt!

Pressemitteilung vom 25.04.2025

Berlin, 25.04.2025. Morgen ist der Tag der lesbischen Sichtbarkeit. Seit 2008 wird der 26. April als „Día de la Visibilidad Lésbica“ begangen – auch in Deutschland ist dieser Tag ein wichtiger Moment, um lesbische Perspektiven sichtbar zu machen, Solidarität zu zeigen und Diskriminierung zu benennen. Dieses Jahr steht der Tag unter dem internationalen Motto “Regenbogenfamilien”. Anlässlich dieses Tags erklärt Henny Engels aus dem Bundesvorstand des LSVD⁺ – Verband Queere Vielfalt:

Lesbische Frauen sind in ihrer Vielfalt, mit ihren Erfahrungen, Stimmen und Geschichten selbstverständlicher Teil unserer Community. Am Tag der lesbischen Sichtbarkeit geht es darum, lesbisches Leben in all seinen Facetten zu stärken, Räume für Sichtbarkeit zu schaffen und gemeinsam gegen Ausgrenzung einzustehen. Auch im Jahr 2025 ist die volle Gleichberechtigung noch nicht erreicht. Ein drängendes Beispiel struktureller Diskriminierung ist das Abstammungsrecht.
 
Während bei heterosexuellen Ehepaaren das Kind bei Geburt automatisch zwei rechtliche Elternteile hat, gilt das für Kinder von zwei Müttern nicht. Ein Kind, das in die Ehe zweier Frauen hineingeboren wird, hat weiterhin ab Geburt nur einen rechtlichen Elternteil. Die andere Mutter muss das eigene Kind aufwändig adoptieren. Diese rechtliche Ungleichbehandlung queerer Familien ist diskriminierend – und sie besteht trotz jahrzehntelanger Kritik der Community und politischer Einigkeit über das Thema weiter fort. Dennoch bleibt der Koalitionsvertrag hinter der gelebten Realität queerer Familien zurück, aber das Kindeswohl wird betont. Eine Reform, die das Wohl des Kindes wirklich in den Mittelpunkt stellt, muss die automatische Elternschaft unabhängig vom Geschlecht ermöglichen – direkt ab Geburt.

Zudem fordern wir: eine rechtliche Anerkennung einvernehmlich gewollter Mehrelternschaften, einen diskriminierungsfreien Zugang zur Reproduktionsmedizin für alle – unabhängig von sexueller Orientierung oder Familienmodell, eine faire Kostenübernahme für Kinderwunschbehandlungen. Wir fordern eine Politik, die sich das ganze Jahr über für Respekt, Anerkennung und Teilhabe einsetzt, statt die Unsichtbarkeit von Lesben zu befördern.

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LSVD⁺-Bundesverband

Pressekontakt

Pressesprecher*in Kerstin  Thost

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Fax: (030) 78 95 47 79
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zuständiges Vorstandsmitglied

Henny Engels