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Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD⁺)

Internationaler Family Equality Day: Wir lassen uns nicht abspeisen!

LSVD⁺ ruft die künftige Bundesregierung zu zügiger Reform des Abstammungsrechts auf

Pressemitteilung vom 04.05.2025

Berlin, 04.05.2025. Anlässlich des International Family Equality Day (IFED) fordern deutschlandweit unter dem Motto „Wir lassen uns nicht abspeisen – Neues Abstammungsrecht jetzt!“ mit der Bundesinteressengemeinschaft (B.I.G.) Regenbogenfamilien-Fachkräfte verbundene Organisationen und Initiativen, eine Reform des Abstammungsrechts, die der Familienvielfalt unserer Gesellschaft gerecht wird. Dazu erklärt Christina Klitzsch-Eulenburg aus dem Bundesvorstand des LSVD⁺ – Verband Queere Vielfalt: 

Seit 2012 weist der IFED weltweit am ersten Sonntag im Mai auf die Vielfalt von Familien hin und macht auf bestehende Diskriminierungen von Regenbogenfamilien aufmerksam. Noch immer sind Kinder queerer Eltern in Deutschland nur unzureichend abgesichert. Ein Kind, das in die Ehe oder Partnerschaft von zwei Frauen hineingeboren wird, hat rechtlich nur einen Elternteil. Damit besteht für diese Familien die belastende Wahl zwischen nur halber Absicherung der Kinder und der zwangsweisen Adoption durch den zweiten Elternteil. Diesen grundrechtswidrigen Zustand weiter aufrecht zu erhalten war und ist nicht haltbar. Trans*, nicht-binäre und intergeschlechtliche Eltern werden nicht oder nur unter Verletzung ihrer geschlechtlichen Identität als rechtliche Eltern anerkannt. Über den Reformbedarf der Rechtslage herrscht seit Jahren Einigkeit. Bereits die letzte große Koalition hat 2019 basierend auf den Empfehlungen des Arbeitskreises Abstammungsrecht einen Entwurf für die Reform vorgelegt. Zum Wohl der Kinder müssen diese Vorarbeiten endlich umgesetzt und die Zuordnung der zweiten Elternstelle unabhängig vom Geschlecht des Elternteils ermöglicht werden!  

Der gelebten Familienrealität entspricht es auch, dass viele Kinder mit mehreren Eltern aufwachsen. Der LSVD⁺ fordert daher die rechtliche Regelung einvernehmlich gewollter Mehrelternschaften. Sowohl der Zugang zu reproduktionsmedizinischen Leistungen als auch die Kostenübernahme von Kinderwunschbehandlungen müssen diskriminierungsfrei unabhängig vom Geschlecht, der sexuellen Identität oder dem Familienstand sichergestellt werden. 

Der IFED ist Protest und Feier der Vielfalt von Familien zugleich. An vielen Orten finden heute Veranstaltungen zum IFED statt, u.a. in Stuttgart, Münster und Berlin

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LSVD⁺-Bundesverband

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Pressesprecher*in Kerstin  Thost

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