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Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD⁺)

Petitionsübergabe „Deine Stimme gegen Hass“

Mehr als 80.000 Unterstützer*innen und LSVD⁺ fordern besseren Schutz vor queerfeindlicher Gewalt durch Polizei, Justiz und Politik

Pressemitteilung vom 22.08.2025

Bremen, 22. August 2025. Der LSVD⁺ Verband Queere Vielfalt hat heute in Bremen gemeinsam mit Petitionsstarter Christian Gersbacher die WeAct-Petition „Deine Stimme gegen Hass – Besserer Schutz von LGBTQIA vor Hasskriminalität“ an den Vorsitzenden der Innenministerkonferenz (IMK) übergeben. Eine Zwischenauswertung des LSVDzum Umsetzungsstand der IMK-Beschlüsse in den Bundesländern zeigt, dass queerfeindliche Hasskriminalität im Jahr 2025 eine reale Bedrohung in Deutschland bleibt – und Bund wie Länder endlich konsequent handeln müssen. Dazu erklärt Andre Lehmann aus dem Bundesvorstand des LSVD⁺ – Verband Queere Vielfalt: 

Allein der Blick auf den Anstieg polizeilich-erfasster queerfeindlicher Straftaten in den vergangenen Jahren zeigt, dass LSBTIQ* in Deutschland tagtäglich Anfeindungen, Bedrohungen und Gewalt erleben – im öffentlichen Raum, im Netz, in der Schule oder in medizinischen Einrichtungen. Dabei ist das nur die Spitze des Eisbergs, denn 80 bis 90 Prozent der queerfeindlichen Vorfälle werden nie angezeigt und bleiben im Dunkelfeld.

Wir danken allen Unterzeichner*innen und Unterstützer*innen, sowie dem Petitionsstarter Christian Gersbacher und der Petitionsplattform WeAct für ihr Engagement gegen den Hass, dem queere Menschen in Deutschland tagtäglich ausgesetzt sind.

Die Petition, die von zahlreichen prominenten Persönlichkeiten und Organisationen unterstützt wird, richtet sich an das Bundesinnenministerium und die Innenministerien der Länder. Sie fordert unter anderem eine bundesweit einheitliche Datenerfassung, sowie die Einsetzung einer unabhängigen Expert*innenkommission für ein Lagebericht und Handlungsempfehlungen.

Der LSVD⁺ fordert die vollständige Umsetzung der IMK-Handlungsempfehlungen durch Polizei, Justiz, Bildungs- und Sozialbehörden in Bund und Ländern, die Einrichtung qualifizierter und hauptamtlicher LSBTIQ*-Ansprechpersonen und Koordinierungsstellen bei allen Polizeibehörden und die Entwicklung und Finanzierung flächendeckender Präventionsangebote.

Hintergrund:

Vor fast zwei Jahren hat die Innenminister*innenkonferenz (IMK) den Abschlussbericht des Arbeitskreises zur „Bekämpfung homophober und transfeindlicher Gewalt“ angenommen und mit klaren Handlungsempfehlungen versehen. Der Bericht erkannte an, dass bestehende Schutzmaßnahmen für LSBTIQ* in Deutschland nicht ausreichen – und forderte Bund und Länder auf, bis Herbst 2025 Fortschritte in der Umsetzung zu berichten.

Der LSVD⁺ – Verband Queere Vielfalt hat im Vorfeld des Abschlussberichts die Innenministerien aller 16 Bundesländer nach ihren konkreten Schritten hin zur Umsetzung der IMK-Empfehlungen befragt. Die Ergebnisse dieser Abfrage zeigen: Viele Bundesländer bleiben intransparent oder untätig, obwohl queerfeindliche Gewalt real, flächendeckend und zunehmend brutal ist. Nur vereinzelt wurden Ansprechpersonen bei der Polizei, gezielte Präventionsprojekte oder umfassende Ausbildungsmaßnahmen benannt. Flächendeckende Dunkelfeldforschung, ressortübergreifende Strategien oder eine transparente statistische Erfassung queerfeindlicher Gewalt fehlen fast vollständig.

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LSVD⁺-Bundesverband

Pressekontakt

Pressesprecher*in Kerstin  Thost

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10119 Berlin 

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Fax: (030) 78 95 47 79
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zuständiges Vorstandsmitglied

Andre Lehmann