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Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD⁺)

Transfeindliche Pseudowissenschaftskonferenz in Berlin geplant

LSVD⁺ warnt vor gefährlicher Irreführung

Pressemitteilung vom 27.08.2025

Berlin, 27.08.2025. Vom 11. bis 14. September 2025 plant die sogenannte „Society for Evidence-Based Gender Medicine“ (SEGM) eine Veranstaltung in Berlin, deren genauer Ort bislang geheim gehalten wird. Hinter einem seriös klingenden Titel verbirgt sich eine unwissenschaftliche Konferenz, die queerfeindliche Thesen und wissenschaftlich widerlegte Behauptungen über geschlechtsdiverse Menschen verbreitet. Dazu erklärt Alva Träbert aus dem Bundesvorstand des LSVD⁺ – Verband Queere Vielfalt

Die geplante Konferenz ist kein wissenschaftlicher Austausch, sondern eine queerfeindliche Propagandaveranstaltung. Unter dem Deckmantel vermeintlicher Forschung und Ethik werden gezielt Zweifel an der Selbstbestimmung von trans* Menschen geschürt und ihre Rechte infrage gestellt. Es ist unverantwortlich, jungen Menschen einen selbstbestimmten Zugang zu bedarfsgerechter gesundheitlicher Versorgung vorzuenthalten, obwohl Studien und Erfahrungen der Fachpraxis klar zeigen, dass geschlechtsaffirmierende Behandlungen Leben retten können.

Internationale und deutsche Akteur*innen, die seit Jahren mit gezielten Desinformationen gegen transgeschlechtliche Menschen Stimmung machen, sollen bei der SEGM auftreten. Ihr Ziel: die notwendige medizinische Versorgung von queeren Jugendlichen und Erwachsenen zu delegitimieren und politische Restriktionen durchzusetzen. Damit stellen sie sich gegen die eindeutige Position medizinischer Fachgesellschaften weltweit, die geschlechtsangleichende Maßnahmen als wirksame und in vielen Fällen lebensrettende Behandlungen anerkennen. Insbesondere die gezielte Anknüpfung an wissenschaftliche Begriffe wie „evidenzbasiert“ oder „Psychotherapie“ ist gefährlich, da sie eine Seriosität suggeriert, die faktisch nicht gegeben ist.

Florian Winkler-Schwarz, Geschäftsführer des LSVD Verband Queere Vielfalt Berlin-Brandenburg, ergänzt: „Wir warnen Ärzt*innen, Psychotherapeut*innen und Wissenschaftler*innen ausdrücklich davor, an dieser Konferenz teilzunehmen. Wer sich dort einbringt, macht sich mitschuldig daran, eine diskriminierungsfreie medizinische Versorgung queerer Menschen zu untergraben. Stattdessen braucht es ein klares Bekenntnis zu einer Gesundheitsversorgung, die die Selbstbestimmung und Würde von allen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen respektiert.

Der LSVD⁺ fordert, dass sich Politik und Fachverbände unmissverständlich von dieser Veranstaltung distanzieren und deutlich machen, dass queerfeindliche und insbesondere transfeindliche Pseudowissenschaften in der Medizin nichts zu suchen haben.

Wir danken zudem der Deutschen Gesellschaft für Trans*- und Inter*geschlechtlichkeit (dgti e.V.) für ihre umfangreiche Recherche und Einordnung der Konferenz.

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Pressesprecher*in Kerstin  Thost

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