Lesben, Schwule und Bisexuelle berichten doppelt so oft wie Heterosexuelle von depressiven Erkrankungen
LSBTI-Gesundheitsbericht unabdingbar
Anlässlich der Veröffentlichung der Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung über Lesben, Schwule und Bisexuelle in Deutschland, erklärt Jenny Renner, Bundesvorstandsmitglied des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD):
Der Lesben- und Schwulenverband hält einen LSBTI-Gesundheitsbericht für unabdingbar. Nach der Studie berichten Lesben, Schwule und Bisexuelle doppelt so oft wie Heterosexuelle von depressiven Erkrankungen. Studien und Forschung über ihr Gesundheitsverhalten und ihre Gesundheitsversorgung fehlen in Deutschland weitgehend. Hier stehen das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie das Ministerium für Gesundheit in der Pflicht.
Die konkrete Lebenssituation von Lesben, Schwulen, bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen (LSBTI) bleibt in der Forschung häufig unberücksichtigt. Daher spricht sich der LSVD dafür aus, dass die Sozialberichterstattung um das Merkmal der sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität ergänzt wird. Um Diskriminierung anzugehen, muss sie erstmal sichtbar gemacht werden. Gruppenspezifisch aufgeschlüsselte demografische Daten zur Bildungs-, Einkommens-, Gesundheits- und Lebenssituation sollten dabei nach den Grundsätzen des Datenschutzes, der Freiwilligkeit und der Selbstidentifikation erhoben werden.
Lesben, Schwule und Bisexuelle erleben jedoch nicht nur Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität. Auch aufgrund von anderen Merkmalen wie zum Beispiel Herkunft, Geschlecht, Transgeschlechtlichkeit, Religionszugehörigkeit, Alter oder Hautfarbe wird ihre Gleichberechtigung und Chancengleichheit im Erwerbsleben eingeschränkt.
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