Lesben, Schwule und Bisexuelle verdienen weniger
Ergänzung der Sozialberichterstattung um das Merkmal der sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität notwendig
Anlässlich der Veröffentlichung der Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung über Lesben, Schwule und Bisexuelle in Deutschland, erklärt Jenny Renner, Bundesvorstandsmitglied des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD):
Die konkrete Lebenssituation von Lesben, Schwulen, bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen bleibt in der Forschung häufig unberücksichtigt. Daher spricht sich der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) dafür aus, dass die Sozialberichterstattung um das Merkmal der sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität ergänzt wird. Um Diskriminierung anzugehen, muss sie erstmal sichtbar gemacht werden. Gruppenspezifisch aufgeschlüsselte demografische Daten zur Bildungs-, Einkommens-, Gesundheits- und Lebenssituation sollten dabei nach den Grundsätzen des Datenschutzes, der Freiwilligkeit und der Selbstidentifikation erhoben werden.
Um Gleichberechtigung und Chancengleichheit im Erwerbsleben herzustellen, fordert der LSVD ein breites Verständnis von Gleichstellung und Diversity. Laut der Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung gibt es neben dem Gender Pay Gap auch ein Sexuality Pay Gap: Lesben, Schwule und Bisexuelle verdienen deutlich weniger als heterosexuelle Männer. Hier sieht der LSVD Forschungs-, Klärungs- und Handlungsbedarf.
Lesben, Schwule und Bisexuelle erleben jedoch nicht nur Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität. Auch aufgrund von anderen Merkmalen wie zum Beispiel Herkunft, Geschlecht, Transgeschlechtlichkeit, Religionszugehörigkeit, Alter oder Hautfarbe wird ihre Gleichberechtigung und Chancengleichheit im Erwerbsleben eingeschränkt.
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