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Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD)

Antwort der Stadt Frankenthal (Pfalz) - Deutsch-polnische Städtepartnerschaften

LSBTI-freie Zonen in Polen

Antwortschreiben der Stadt Frankenthal (Pfalz) auf den Brief des LSVD zur bestehenden Städtepartnerschaft mit Polen

Sehr geehrter Herr Metzner,

vielen Dank für Ihr Schreiben vom 02. April. Ich sehe ebenfalls die Sorge, dass in Polen, dem Land, das beim Freiheitskampf in Osteuropa vor 30 Jahren eine so bedeutende Rolle spielte, Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Pluralismus immer mehr in Gefahr geraten, wie die Unabhängigkeit der Justiz ausgehöhlt, die Medienvielfalt eingeschränkt und in der Geschichtspolitik anstelle von europäischer Offenheit ein nationalistisches Narrativ gesetzt wird, wie die Bereitschaft, andere zu akzeptieren, wie sie sind, ab- und Intoleranz ihnen gegenüber zunimmt.

Zuversicht gibt mir, dass in Polen trotz alledem eine starke Oppositionsbewegung existiert, die versucht, sich diesen Tendenzen entgegenzustellen. Zu dieser weltoffenen und toleranten Oppositionsbewegung gehört auch mein Kollege Dr. Jacek Karnowski, der Stadtpräsident unserer Partnerstadt Sopot bei Danzig. Seit seiner ersten Wahl vor über 20 Jahren setzt er sich mit großem Engagement für eben jene Werte ein, die von der gegenwärtigen polnischen Regierung und ihrer Mehrheit im Sejm in Frage gestellt werden: Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Pluralismus, Weltoffenheit und Toleranz.

Ich weiß, er wird das mit seinen politischen Freunden in Sopot auch weiterhin tun, und wir als Stadt Frankenthal werden ihn in seinen Bemühungen mit aller Kraft unterstützten.

Mit freundlichen Grüßen

Martin Hebich

Oberbürgermeister Stadt Frankenthal (Pfalz)

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