Antwort der Stadt Weimar - Deutsch-polnische Städtepartnerschaften
LSBTI-freie Zonen in Polen
Sehr geehrter Herr Metzner, sehr geehrter Herr Mertens,
am 02. April dieses Jahres haben Sie in einer eMail an uns Ihr klares Statement zur gesellschaftspolitischen und menschenrechtsfeindlichen Entwicklung in Polen zum Ausdruck gebracht. Darauf haben wir bis heute nicht reagiert, da die Pandemie – Situation eine neue und sehr fokussierte Agenda für uns vorgegeben hat. Aber natürlich entschuldigen wir uns für die Warteschleife, in der wir Sie in der Konsequenz halten mussten.
Die Stadt Weimar verfolgt die Geschehnisse in Polen – und natürlich insbesondere in ihrer Partnerstadt Zamosc – mit Unverständnis und großer Besorgnis. Wir pflegen bisher eine freundschaftliche Beziehung zu unseren Partnern in Zamosc und sind aus diesem Grund natürlich zusätzlich irritiert. Die Stadt Weimar kann und will schon vor dem Hintergrund ihrer Geschichte und der Nähe zur Gedenkstätte Buchenwald keine Ideen und schon gar keine aktiven Prozesse von Ausgrenzung, Entrechtung, Diffamierung und physischer wie auch psychischer Gewalt tolerieren.
Nachdem wir zum Ende des vergangenen Jahres noch hoffnungsvoll davon ausgegangen sind, dass sich der politische Wind in Polen wieder drehen würde, haben wir nun als ersten Schritt in Richtung aktive Kommunikation mit Zamosc einen entsprechenden Brief an den Stadtpräsidenten aufgesetzt und sind in Terminabsprachen für einen Video Call zwischen ihm und unserem Oberbürgermeister.
Das sind die entsprechenden Entwicklungen, die ich Ihnen mit heutigem Stand gerne berichte.
Wir hoffen inständig, dass sich in ganz Polen wieder humanitäre Grundprinzipien durchsetzen und für die Stadt Weimar ein weiterhin partnerschaftlicher Austausch mit Zamosc auf Grundlage gemeinsamer Werte möglich sein kann.
Mit besten Grüßen
Martina König
Referentin Protokoll und Städtepartnerschaften
STADTVERWALTUNG WEIMAR
Sachgebiet Kommunikation und Protokoll
Herderplatz 14 | 99423 Weimar
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