Antwort der Stadt Siegen - Deutsch-polnische Städtepartnerschaften
LSBTI-freie Zonen in Polen
Sehr geehrter Herr Metzner,
vielen Dank für Ihr Anschreiben vom 02. Juni 2020.
Die Universitätsstadt Siegen pflegt seit 30 Jahren eine sehr gute Partnerschaft mit Zakopane; durch zahlreiche Besuche und Gegenbesuche von Schulen und Jugendgruppen konnten auch gemeinsame Projekte entwickelt werden. Es wurde auf diesem Wege ein solides Fundament geschaffen, um unterschiedliche Sichtweisen kennenlernen zu können. Menschenrechte und Demokratie sind Themen, die hierbei selbstverständlich immer angesprochen wurden.
Auch auf dem Gebiet der Kultur zeigten bzw. lebten wir immer wieder Vielfalt (vor). Kunstausstellungen von polnischen Malern in Siegen, eine einzigartige Präsentation von Grafiken des in Siegen geborenen Malers Peter Paul Rubens aus unserem Siegerlandmuseum in Zakopane und vieles mehr haben unsere Partnerschaft reifen lassen. Selbstverständlich wissen wir, dass Partnerschaften immer wieder auf die Probe gestellt werden, wenn sich gesellschaftliche Sichtweisen wandeln und Lebenswirklichkeiten, die für uns selbstverständlich sind, woanders stigmatisiert werden. Trotzdem halten wir zum jetzigen Zeitpunkt an unserer Partnerschaft fest und hoffen, das gerade der grenzüberschreitende Austausch Offenheit und Toleranz zu fördern vermag.
Die Stadt Siegen lehnt jede Form von Diskriminierung aufgrund der sexuellen Identität oder der sexuellen Orientierung ab. Sie können versichert sein, dass wir die guten Beziehungen zu unserer Partnerstadt nutzen werden, um weiterhin uneingeschränkt für die europäischen Werte und universellen Menschenrechte - darin eingeschlossen die von LSBTI - einzutreten.
Mit freundlichen Grüßen
Steffen Mues
Bürgermeister
Rathaus Siegen
Markt 2
57072 Siegen
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