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Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD)

Wie viele Kinder gibt es mit gleichgeschlechtlichen Eltern bzw. in Regenbogenfamilien?

Offizielle Zahlen werden Vielfalt an Familienkonstellationen nicht gerecht

Regenbogenfamilien sind Familien, in denen mindestens ein Elternteil gleichgeschlechtlich liebt oder transgeschlechtlich lebt. Diese sehr breite Definition deutet schon an, dass es keine statistisch repräsentativen Erhebungen über Zahlen zu Kindern in Regenbogenfamilien geben kann. Aber es gibt Schätzungen.

Regenbogenfamilien sind Familien, in denen mindestens ein Elternteil gleichgeschlechtlich liebt oder transgeschlechtlich lebt. Diese sehr breite Definition deutet schon an, dass es keine statistisch repräsentativen Erhebungen über Zahlen zu Kindern in Regenbogenfamilien geben kann.

So werden Kinder aber z.B. in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften geboren, sie stammen aus früheren heterosexuellen Beziehungen eines Elternteils oder sie finden als Adoptiv- oder Pflegekinder ein Zuhause bei Lesben, Schwulen, bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen (LSBTI). Vielleicht wachsen sie auch in Familien auf, in denen Eltern trans* sind. Zunehmend werden auch Familiengründungen geplant und Familienformen gelebt, bei denen mehrere Personen faktisch Verantwortung für die Erziehung und das Wohlergehen der Kinder übernehmen (Mehrelternfamilien). Beim Co-Parenting tun sich Menschen zusammen, die gemeinsam eine Familie gründen wollen, ohne jedoch eine partnerschaftliche Beziehung zu haben.

In einer modernen Familienpolitik bedarf es daher rechtlicher Gleichstellung und der Weiterentwicklung des Familienrechts, um diese Familienvielfalt rechtlich anzuerkennen und damit auch das Wohl des Kindes abzusichern.

Offizielle Zahlen beruhen auf Schätzungen und werden der Vielfalt an Familienkonstellationen eigentlich nicht gerecht. Sie erfassen etwa nur den Haushalt, in dem das Kind lebt, oder zählen nur Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren.

Zahlen von 2020

  • In rund 12.000 Haushalten leben gleichgeschlechtliche Paare mit Kindern
  • Quelle: Zeit N° 4, 21. Januar 2021, S. 37.

 

Zahlen von 2019

  • 11.000 gleichgeschlechtliche Elternpaare
  • 10.000 davon Frauenpaare
  • Quelle: Statistisches Bundesamt laut Süddeutsche Zeitung „Wunschkind mit zwei Vätern“ vom 01./02.02.2020

Zahlen von 2018

  • Laut dem Mikrozensus 2018, der auf freiwilligen Angaben basiert, leben knapp 15.000 Mädchen und Jungen unter 18 Jahren in gleichgeschlechtlichen Paarfamilien, 5.000 bei gleichgeschlechtlichen Ehepaaren und 10.000 bei eingetragenen Lebensgemeinschaften. (Kinder bei alleinerziehenden bzw. nicht verpartnerten/verheirateten LSBTI sind hier nicht mitgerechnet.) 
  • Ebenfalls laut Mikrozensus gab es 2018 10.000 Regenbogenfamilien, davon 4.000 gleichgeschlechtliche Ehepaare mit minderjährigen Kindern und 6.000 gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften. Davon hatten jeweils 50 Prozent ein Kind und die anderen 50 Prozent zwei Kinder, unabhängig ob die Paare verheiratet waren oder nicht. Knapp drei Viertel der verheirateten und unverheirateten Regenbogenfamilien lebten in den alten Bundesländern und jeweils knapp ein Viertel in den neuen Bundesländern.
  • Quelle: Familienreport des Bundesfamilienministeriums 2020

Zahlen von 2015

Zahlen von 2014

  • Das Statistische Landesamt Baden-Württemberg veröffentlichte 2014 Zahlen, wonach von 9.000 Kindern ausgegangen werden kann, die in Regenbogenfamilien in Deutschland leben. Grundlage dafür war der Mikrozensus.

Zahlen von 2013

Zahlen von 2012

  • Ein Anteil von rund 9 % an allen gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften lebt mit einem oder mehreren Kindern im Haushalt zusammen. Das entspricht 2012 einer Zahl von rund 6.000 Paaren bundesweit. Zwei Drittel haben 2011 nur ein Kind. Insgesamt trifft die Situation, dass ihre Eltern gleichgeschlechtlich sind, 2012 auf gut 9.000 Kinder in Deutschland zu. (Mikrozensus 2011. Aufgrund der geringen Fallzahlen haben diese Werte nur eine eingeschränkte Aussagekraft)
  • Der Anteil der gleichgeschlechtlichen Paare mit Kindern ist rückläufig. 1996 haben rund 12% der Paare Kinder, 2003 16% und 2012 noch rund 9%. Warum dieser Anteil zurückgegangen ist, ist nicht eindeutig belegbar. Möglicherweise handelt es sich um einen statistischen Effekt. Es könnten sich aber auch seit Einführung des Lebenspartnerschaftsgesetzes und einer zunehmenden Akzeptanz gleichgeschlechtlicher Lebensformen in der Gesellschaft mehr Menschen zu ihrer homosexuellen Neigung ohne den „Umweg“ über eine heterosexuelle Beziehung bekennen. Konsequenz wäre, dass weniger Kinder aus vorausgegangenen heterosexuellen Partnerschaften in gleichgeschlechtlichen Beziehungen leben.
  • Quelle: FaFo FamilienForschung Baden-Württemberg: Gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften und Familien

Zahlen von 2011

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